Keine leichte Aufgabe: Alberto Bravin (ex-PFM) muss auf „The Likes Of Us“ erstmals auf voller Albumlänge den langjährigen BIG BIG TRAIN-Sänger David Longdon ersetzen, der Ende 2021 von uns gegangen ist.

Die britischen Tea-&-Cookies-Progger BIG BIG TRAIN sorgen auch auf ihrem zehnten Album „Grimspound“ (Giant Electric Pea) wieder für wohlige Kopfkino-Rückblenden auf ein England, das es so natürlich nie gegeben hat. Der romantische Retro-Sound hat was von frühen Marillion mit einem nicht ganz so frühen Peter Gabriel, greift häufig zur Folk-Trumpfkarte, schüttelt sich zwischendurch aber auch

In seinen wenigen schwachen Momenten schlingert BIG BIG TRAINs neunter Abendfüller „Folklore“ (English Electric/Just For Kicks) etwas zu schnarchtassig durch kitschige Tea-&-Cookies-Cottages, der Rest der Scheibe geht hingegen als nie zu plagiatorische oder altbackene Verbeugung vor den alten Genesis durch. Das britische Oktett um Peter-Gabriel/Fish-Soundalike und Beinahe-mal-Genesis-Sänger David Longdon und Ex-Spock´s-Beard-Drummer Nick D´Virgilio schwelgt genüsslich

Britischer Cottage-Prog mit betont ohrenfreundlichem Tea-&-Cream-Flair kann auf Dauer zwar genauso penetrant müffeln wie der berühmte Gloucestershire-Käse The Stinking Bishop, BIG BIG TRAIN gehören aber eindeutig zur aktuell recht kleinen Spitzengruppe des UK-Wohlfühl-Rock. Auf „Wassail“ (English Electric/Just For Kicks) erwarten den geneigten Biscuit-Knabberer drei nie zu verklärt-romantische neue Stücke sowie eine gute Live-im-Studio-Version von ´Master

English Electric/GEP (58:49) Vom feinnervigen Neoprog ihres Debüts „Goodbye To The Age Of Steam“ (1994) haben sich BIG BIG TRAIN im Laufe ihrer Karriere immer weiter entfernt. Inzwischen geht man fast als lupenreiner Retro-Trip durch, der vor allem alte Genesis-Fans in Wallung bringen dürfte. Die beiden Gründungsväter Greg Spawton und Andy Poole konnten inzwischen sogar