Jean Beauvoir (u.a. Plasmatics, Little Steven, Voodoo X) ist in der Hardrock-Szene alles andere als ein Unbekannter und kehrt nach einigen Jahren Abstinenz mit seiner Stadionrock-Band CROWN OF THORNS und dem Album „Faith“ zurück. Darauf befinden sich erwartungsgemäß elf soundtechnich perfekt in Szene gesetzte, melodische Rocksongs, die über weite Strecken allerdings jeglichen Biss vermissen lassen.

Das Karma, sprich Schicksal von CROWN OF THORNS-Mastermind Jean Beauvoir scheint darin zu liegen, hochwertige Melodic-Rock-Alben zu veröffentlichen. Damit kann der Workaholic, der bei zahlreichen Bands als Musiker, Sänger oder Produzent mitgewirkt hat, sicherlich gut leben, und auch die Fans von AOR und Melodic-Rock verdanken dieser Schicksalsfügung mehrere Alben mit purem Hörgenuss. Mit „Karma“ erfolgt

Der Name Jean Beauvoir ist in der Regel verläßlicher Garant für hitverdächtige Hardrock-Perlen, und der neueste Rundling stellt mit Sicherheit keinen Schandfleck in der bislang vier reguläre Alben umfassenden Discographie der CROWN OF THORNS dar. Der an flottere Dare-Songs erinnernde Opener 'Birds On A Wire' ist gleich ein einschmeichelnder Ohrwurm par excellence, und das nachfolgende

Gewohnte Hausmannskost nach bewährtem Strickmuster, sprich: Bombast-Synthie-AOR aus dem Château de Beauvoir. Die CD startet gleich mit fetten Brat(pfannen)gitarren durch, aber nach ca. 15 Minuten erscheint es, als wollten die Amis immer den Schleudergang reinhauen, doch dann folgt unweigerlich der Schuß Weichspüler: die Softpop-Refrains. Es gibt sicherlich andere Rezepte, um einen Song im Hörerhirn festeisen

Black Metal war zugegebenermaßen noch nie so richtig mein Ding - von einigen Ausnahmen mal abgesehen. Dazu zählen z.B. die Schweden von CROWN OF THORNS, was wohl auch daran liegt, daß sie weniger mit Acts wie Immortal, Emperor oder Dark Funeral zu tun haben, sondern stilistisch eher mit Formationen wie Naglfar, Dissection oder Gates Of

Modernen, mystisch angehauchten Elchtod vom Feinsten bringen nicht nur Dark Tranquility, Naglfar und Konsorten zustande, sondern auch diese Schwedencombo. Und die Jungs verstehen ihr Handwerk, egal ob sie in Melodien schwelgen oder den Knüppel aus dem Sack lassen. Bei so harten, fetten Klampfen, die powern, was das Zeug hält, und einem aggressiv schreienden Sänger kommen

Jean Beauvoir, der Mister Unkaputtbar der Rockszene, scheint endlich mit einem Projekt Fuß zu fassen. Alle Versuche nach seinem Weggang von den Neon-Chaos-Punx Plasmatics, seine Solo-LP 1988 und die Voodoo X-Scheibe 1989 (auf der der ehemalige Nena-Keyboarder Uwe Fahrenkrog mitwirkte), wollten leider nicht recht in die Gänge kommen. Doch auch um CROWN OF THORNS sah

Cooler Bandname. Dennoch hätten zwei in diesen Monaten unter Dornenkrone debütierende Bands gereicht. Nach den NY-Moshern und Jean Beauvoirs Poser-Truppe nun also auch noch ein paar Schweden. Zu denen paßt der Name wegen ihrer Death Metal-Schlagseite dann auch tatsächlich am besten. C.O.T. gucken jedoch ein ganzes Stück über den Todesblei-Tellerrand hinaus. Mal wurzeln die Gitarren