Ziemlich isoliert vom musikalischen Geschehen anderswo, starten Bands wie JANE'S ADDICTION, Ministry oder die Red Hot Chili Peppers eine drogenverseuchte Classic-Rock/Punk/Freestyle-Party, die wenige Jahre später als "Alternative Music" weltbekannt wird. Anfangs ist das Label "Alternative" mehr als berechtigt. Mit harmloser Mainstream-Radiomusik, wie Van Halen sie zeitgleich auf "OU812" darbieten, haben JANE'S ADDICTION nix zu tun.

DVD des Monats (Universal) Im Interviewteil dieser Live-DVD beschreibt Perry Farrell ziemlich selbstbewusst die Vision, die ihm in den Anfangstagen von JANE´S ADDICTION vorschwebte. Eine Mischung aus Punk und Led Zeppelin sollte es sein mit dem bescheidenen Ziel, eines Tages eine ewige Rocklegende geschaffen zu haben. „Drunter ging es nicht, bei den fantastischen Musikern.“ Er

EMI Perry Farrell (v.) und Dave Navarro (g.) sind sich seit 26 Jahren in inniger, durch permanent schwelende Drogenprobleme befeuerter Hassliebe verbunden. Gemeinsam halten sie es nie lange aus, aber keiner von beiden kann ohne den anderen herausragende Musik erschaffen. Wenn sie sich jedoch zusammentun, entsteht Großes. Die ersten beiden JANE´S ADDICTION-LPs waren Alterna-Rock-Göttergaben, mit

Rhino/Warner Rein optisch waren JANE´S ADDICTION die auffälligste Band ihrer Zeit, und so wundert es kaum, dass die drei CDs und eine DVD der Raritäten-Sammlung in einer Art „Schrankbox“ aus „echtem“ Pressholz eingelagert sind. Geschmückt mit allerlei Flyern, Tourplakaten, Pässen, Covern, vier Tarot-Karten und einem dicken Booklet, in dem Weggefährten wie Flea, Henry Rollins, Slash,

Einige Millionen verkaufter Scheiben für eine durch und durch unkommerzielle Platte mit Punk-Spirit sprechen eine deutliche Sprache. Und dass sogar das harmlose Plattencover, das Farrell als selbstmodellierte, halbnackte Gipsfigur im Stile eines mexikanischen Heimaltars zeigt, in Amerika verboten wurde, steigert den Spaßfaktor an diesem Stück Rockgeschichte zusätzlich. JANE´S ADDICTION hatten mit ihrem Zweitwerk "Nothing´s Shocking"

Irgendwie war´s nach den passablen, aber wenig hitverdächtigen Soloalben von Perry Farrell und Dave Navarro abzusehen: Früher oder später findet sich eine der einflussreichsten und künstlerisch integersten Bands Amerikas wieder zusammen. Nach dem zaghaften "Kettle Whistle"-Album von 1997 (einer Best-of-Scheibe mit einer Handvoll neuer Songs sowie Liveshows) holen JANE´S ADDICTION nun doch noch zum "Big

JANE'S ADDICTION tauchten zu einer Zeit in der Szene auf, als der Heavy Metal gerade seinen Höhepunkt überschritten hatte und sich die sogenannte Alternative-Bewegung frisch aus dem Underground schälte. Faith No More, Primus, Warrior Soul, Soundgarden, Danzig & Co. waren die neuen Herren, weil sie knallige Gitarrenriffs mit cooler Psychedelia und abgedrehten Ideen garnierten. Daß

Herrgott - was soll man zu diesem Album bloß schreiben, um den Stil der Band für den Leser einigermaßen verständlich zu umreißen? Die einen werden's vorbehaltlos - weil's krankhaft abgefahren klingt - geil finden, die anderen werden ob dieser Ansammlung obskurer und völlig Metal-untypischer Musikstile die Hände über dem Kopf (über den Ohren) zusammenschlagen. Toleranz