Der GLORYHAMMER-Gruppenchat kam kurze Zeit nach der Trennung von Sänger Thomas Winkler ans Licht. Einige Bandmitglieder schrieben in der Online-Unterhaltung auf respektlose Weise über ihre Erfahrungen mit Frauen in verschiedenen Ländern. Bei Loudwire bekommt ihr einen Eindruck davon. Nun gab zuerst Keyboarder Christopher Bowes (ALESTORM), dann die ganze Band ein Statement zu diesem Chat ab.
Bowes äußert sich via Instagram: "Inzwischen habt ihr vermutlich alle von diesen geleakten Screenshots aus dem GLORYHAMMER-Gruppenchat gehört, die eine Unterhaltung von 2017 zeigen. Bei meinen Fans, Freunden und allen anderen, die das Pech hatten, lesen zu müssen, was ich sagte, muss ich mich entschuldigen. Aus tiefstem Herzen, es tut mir leid. Worte können nicht ausdrücken, wie sehr ich es bereue, euch mit meinen Handlungen verletzt zu haben. Heute möchte ich im Namen von GLORYHAMMER die volle Verantwortung für diese ganze Situation übernehmen. Ich habe euch all massiv im Stich gelassen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sehr es einige von euch schmerzen muss, die rassistischen, frauenfeindlichen und wirklich furchtbaren Dinge gelesen zu haben, die ich in Unterhaltungen mit meinen Bandkollegen sagte. Einige von uns hatten diese kindische Angewohnheit aufgebaut, einander immer weiter zu übertreffen, indem wir mit Absicht immer abstoßendere Nachrichten in unseren Gruppenchat posteten. Wir rechtfertigten unsere Sprache damit, dass wir dachten: 'Das ist in Ordnung, wir benutzen diese Ausdrucksweise ja nicht im echten Leben, das ist nur ein Scherz.' Es ist nicht in Ordnung. Dieses Verhalten war inakzeptabel (...) Mit der Zeit war ich selbst immer mehr angewidert von den Dingen, die ich gesagt hatte. In den letzten Jahren bekam ich von einigen engen Freunden Rügen und gelegentlich auch ernste Lektionen, die mir verdeutlichten, wieso das falsch war, ganz unabhängig vom Kontext. Ich lerne langsam und Veränderungen sind schwierig, aber in den letzten Jahren habe ich mich bemüht, nicht mehr wie diese Person zu handeln, deren Nachrichten ihr da gelesen habt. Ich weiß aber, dass das nicht genug ist, deshalb arbeite ich nun mit Profis zusammen, die mir ein besseres Bild von dem Schaden vermitteln, den ich da verursacht habe, denn ich weiß, dass ich noch kein so guter Mensch bin, wie ich es sein könnte. Ich weiß, dass ich das Gesagte nie zurücknehmen oder den Schaden komplett wiedergutmachen kann (...). Ich möchte mit wohltätigen Organisationen zusammenarbeiten und tun, was ich kann, um den Menschen, die ich verletzt habe, Genugtuung zu leisten. Niemand von euch ist dazu verpflichtet, mir eine weitere Chance zu geben, aber ich werde weiter daran arbeiten, euer Vertrauen wieder zu verdienen."
GLORYHAMMER ergänzen via Social Media: "GLORYHAMMER möchten sich aufrichtig und uneingeschränkt für die widerlichen und unverzeihlichen Kommentare entschuldigen, die von den Bandmitgliedern 2017 in einem privaten Gruppenchat geäußert und kürzlich publik gemacht wurden. Wir bedauern den Schmerz und die Wut sehr, die durch die Verwendung von frauenfeindlicher und rassistischer Sprache verursacht wurden. Vor allem tut es uns leid, dass wir euch, die Fans, durch dieses Verhalten im Stich gelassen haben. Es ist vollkommen inakzeptabel, so zu reden, selbst privat und als 'Scherz'. Wir wollten und schon von Anfang an zu dieser Situation äußern, fanden aber auch, dass wir Christophers Wunsch akzeptieren sollten, diese Sache zuerst selbst anzusprechen. Bezüglich anderer Vorwürfe gegen Bandmitglieder, die die Runde gemacht haben, möchten wir sehr deutlich sagen, dass diese falsch sind und alle Behauptungen dieser Art angesprochen und an die betreffenden Behörden weitergegeben werden. Wir verstehen, dass diese Sache für viele von euch unverzeihlich ist. Trotzdem hoffen wir, dass wir mit einem neuen Sinn der Demut und des Verständnisses daraus hervorgehen und nach vorn sehen können, damit die Fehler der Vergangenheit niemals wiederholt werden. Wir versprechen, dass wir uns jeglicher Art der Wiedergutmachung widmen werden, damit wir uns weiterentwickeln können."