InsideOut/Sony (64:19)
Hevy Devy hat erstmals seine Bandkollegen und Studiocrew in den kreativen Entstehungsprozess eines Albums miteinbezogen. Das Ergebnis: „Transcendence“ klingt in der Produktion etwas gestraffter und dynamischer, die Gitarrenriffs donnern grooviger und schnörkelloser durchs Weltall, und bei den Soli dürfen sich Devins technisch extrem versierte Kollegen nach eigenem Gusto austoben, was die Scheibe - ähnlich wie die letzten Steven-Wilson-Werke - noch ein wenig lebendiger werden lässt. Ansonsten unterscheidet sich die siebte DTP-Platte aber nur marginal von den letzten, eher bombastischen Longplayern „Sky Blue“ und „Epicloud“. Lediglich der Pop-Faktor wurde zugunsten metallischerer Arrangements leicht zurückgefahren, weshalb man manchmal die ganz großen Hooks vermisst, die Kompositionen andererseits aber mehr emotionale Tiefe besitzen. Statt über Singalongs wie ´Universal Flame´ dürfen wir uns diesmal über Hyperspace-Opern voller majestätischer Erhabenheit (´Stormbending´), monumentalen Symphonic Metal (´Failure´), das gelungene „Infinity“-Remake ´Truth´ und das schöne Ween(!)-Cover ´Transdermal Celebration´ freuen. Nach hinten raus kommen dann aber auch die Ohrwurmliebhaber noch voll auf ihre Kosten, die warmherzigen Sci-Fi-Hymnen ´Stars´ und ´From The Heart´ sowie der brachiale, für fittere Zeitgenossen sogar tanzbare Hit ´Offer Your Light´ schließen ebenso wie die famosen Gastvocals von Devins Lieblingssängerinnen Anneke van Giersbergen, Ché Aimee Dorval und Katrina Natale den Kreis zu Townsends Schaffen der letzten Jahre. In dieser Form lässt man sich die neue Band-Demokratie im Hause Townsend gerne gefallen.