Nach dem überaus erfolgreichen Einstand „Sunrise In Eden“ legen die österreichischen Prog-Metaller mit „Arcana“ einen erstklassigen Nachfolger vor, der von vielen vorab und ungehört in die bereits geöffnete Nightwish-Schublade gepackt wurde. Sicher lassen sich hier und da Parallelen ausmachen, aber die beschränken sich weitestgehend auf dezente Klassikeinflüsse, mit denen beide Acts gerne kokettieren. Ansonsten ziehen EDENBRIDGE ihr eigenes Ding durch, was sich auch an der musikalischen Vielfalt zeigt. Während Songs wie der auf der letzten RH-CD vertretene Opener ´Starlight Reverie´ oder das flotte ´Fly On A Rainbow Dream´ sofort ins Ohr gehen, braucht es schon etwas länger, bis sich einem die wahre Klasse des Mini-Epos´ ´The Palace´, des fantastischen ´Suspiria´ oder des abschließenden Titeltracks erschließt. Das macht die Scheibe zu einer extrem spannenden Angelegenheit, mit der man sich gerne länger und ausführlicher beschäftigt.
Weitere Pluspunkte sind das songdienlich gehaltene, akzentuierte Spiel von Lanvall, der sich im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nie in den Vordergrund drängt und der solide aufspielenden Rhythmustruppe genug Freiraum lässt, sowie die mittlerweile eigenständig klingenden Vocals von Sabine Edelsbacher, die an Selbstbewusstsein zugelegt und einen enormen Schritt nach vorne gemacht hat.
Da ich auch beim zehnten Durchlauf keine Schwachpunkte entdecken konnte und mir „Arcana“ mehr und mehr ans Herz gewachsen ist, ergeht hiermit eine strikte Kaufempfehlung an all diejenigen, die gleichermaßen Wert auf knackige Power, fette Melodien und sauber ausgetüftelte Arrangements legen. Super!