Unabhängig von der kürzlich vollzogenen Pungent Stench-Reunion bastelt Gitarrist/Sänger Martin Schirenc weiterhin fleißig an seinem HOLLENTHON-Projekt, das wahrscheinlich sogar das größere kommerzielle Potenzial hätte, wenn Schirenc dieses Projekt auch mal auf Tour bringen könnte. Denn auch der zweite HOLLENTHON-Longplayer bietet wieder erstklassigen, stilistisch völlig offenen Symphonic Metal, der wirklich keine Grenzen kennt und weiter geht, als es vergleichsweise Therion bislang gewagt haben.
Die Basiszutat sind dabei selbstverständlich zu jeder Zeit fette, schwermetallische Riffs, die Schirenc hier mit allen nur erdenklichen Komponenten verbindet. Da posaunt und trötet es mitunter an allen Ecken und Ecken, majestätische Chöre werden eingeflochten, um im nächsten Moment eine ganz simple Gitarrenmelodie mit einigen dezenten Streichern aufzuwerten. Dazu kommt mal böse gegrowlter, mal vorsichtig melodischer Gesang vom Meister persönlich; gelegentlich übernimmt auch seine Ehefrau wieder das Mikro - vermute ich zumindest, denn dies wurde leider weder aus dem Info noch aus dem Studium der Homepage ersichtlich.
Faszinierend ist dabei die Tatsache, dass dieses Wiener Allerlei an Zutaten nach wie vor ein schmackhaftes Gesamtmenü ergibt. Das Songmaterial wirkt zu jedem Zeitpunkt flüssig, die orchestralen Beilagen ergeben absolut Sinn, nichts wirkt künstlich aufgebauscht. „With Vilest Of Worms To Dwell“ ist ein mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitetes Album und bekommt nur deswegen von mir einen halben Punkt weniger als der Vorgänger, weil mir persönlich ein alles überragender Ohrwurm wie ´Vestige´ fehlt.