Relapse/Rough Trade (34:29)
MISERY INDEX-Bandleader Jason Netherton hat im Vorfeld von „Heirs To Thievery“ verkündet, dass man mit Sound und Produktion eher in Richtung Neunziger-Jahre-US-Death-Metal gehen will. Und so klingt das vierte Album der Death-Grinder wesentlich klarer, weniger crustig und brachial, insgesamt technischer und fokussierter. Doch im Herzen sind die Jungs Punks geblieben, schreien ihre Unzufriedenheit raus und treten auf „Heirs To Thievery“ für die Verlierer der amerikanischen Geschichte ein.
Musikalisch und technisch ist man derweil auf einem Niveau angelangt, von dem aus man die Konkurrenz dominiert. Es gibt kaum eine andere Band im extremen Death-Metal-Bereich, die es schafft, trotz allen Wahnwitzes und aller Brutalität derart charakterstarke Songs zu schreiben. Wo die Musik der Konkurrenz im Chaos versinkt oder rein durch technischen Ausdruck auffällt, greift bei MISERY INDEX ein Rädchen ins andere. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Jungs „Hits“ wie ´Embracing Extinction´, ´The Carrion Call´ oder das schlichtweg brillante ´The Spectator´ (Death-Metal-Hit des Jahres!) runterknüppeln, sucht in der Szene seinesgleichen. Technisch ist die Combo ohnehin über jeden Zweifel erhaben, alleine das Drumming von Adam Jarvis in der Grind-Granate ´You Lose´ sorgt tagelang für eine Maulsperre. Im Prinzip kann die Konkurrenz dieses Jahr einpacken, denn an „Heirs To Thievery“ wird nichts mehr rankommen.