ACCEPT rockten gestern die Turbinenhalle in Oberhausen im Rahmen ihrer "Humanoid Tour 2024". Im Vorprogramm überzeugte ex-Motörhead-Gitarrist Phil Campbell mit seinen Bastard Sons. Unser Fotograf Thorsten Seiffert hat die besten Bilder des Abends.

Auf „Humanoid“ spannen ACCEPT den Bogen zurück ins Jahr 1985 zu ihrem Klassiker „Metal Heart“ und widmen sich ernsten Themen wie technischem Fortschritt, den neuen Möglichkeiten und Gefahren im Umgang mit künstlicher Intelligenz sowie der Unvermeidbarkeit des Alterns.

ACCEPT haben seit ihrer Reunion mit „Blood Of The Nations“ im Jahr 2010 kein einziges schwaches Album veröffentlicht. 14 Jahre später hält der späte Frühling weiterhin an: „Humanoid“ reiht sich nahtlos in die regelmäßige Abfolge bärenstarker Langeisen ein, natürlich ohne eine stilistische Revolution loszutreten.

So lange, wie Peter Baltes Mitglied bei Accept war, dürfte kein Bassist mehr bei den deutschen Metal-Pionieren dienen. Der heute 65-Jährige hat die Gründerzeit des Genres also hautnah miterlebt und ihm auch seinen tieffrequenten Stempel aufgedrückt. Wir sprechen mit dem Wahlamerikaner über seine Philosophie als Musiker, seinen neuen alten Weggefährten Udo Dirkschneider und vieles mehr.

Running Wild, Accept, Helloween, U.D.O., X-Wild, Skew Siskin, Pänzer: Die Liste der Bands, bei denen sich Stefan Schwarzmann (57) in den letzten vier Dekaden die Seele aus dem Leib getrommelt hat, liest sich ein bisschen wie das Who is Who der deutschen Heavy-Metal-Szene, und Mitglied der Schweizer Vorzeige-Hardrocker Krokus war der fidele Franke auch mal.

Here we go again: Accept gehen gerne gleich zu Beginn eines Jahres auf Tour, so auch 2023. Und wie immer, wenn Wolf Hoffmann und seine Band eine Show ankündigen, sind die Kommentarspalten in den asozialen Medien voll mit ätzenden Kommentaren à la „Das ist doch nicht mehr Accept“. So besteht meine Metal-Mission heute auch darin, dem Wahrheitsgehalt dieses oft geäußerten Vorwurfs auf den Grund zu gehen. Echten Fans geht das anscheinend am Allerwertesten vorbei, wie man daran erkennt, dass bei richtigem Mistwetter weit über 2.000 zur Turbinenhalle Oberhausen gereist sind, um die Band zu erleben. Und selbige hat Eier aus Stahl, da sie sich traut, eine (exzellente) Cover-Combo als Support aufzubieten. Schließlich ist es oft ein zweischneidiges Schwert: Will man als Musiker bereits im Vorprogramm einen Haufen Klassiker hören, die vielleicht besser sind als das, was man selbst im Programm hat? Accept ist das egal, denn auch sie verfügen über einen ganzen Stall voller Metal-Klassiker, weshalb sie sich dafür entscheiden, dass es geiler ist, das Publikum schon im Vorfeld in perfekte Mitgröl- und Headbang-Stimmung zu bringen.

Im ACCEPT-Lager hat sich in den letzten Pandemiejahren (mit der Nummer `Pandemic` war man recht vorausschauend!) und der Zeit kurz davor einiges getan: Ausstieg von Peter Baltes, neuer Gitarrist und neues Album. Nach einigen Festivalauftritten im letzten Jahr gilt es für Wolf Hoffmann nun, seine rundumerneuerte Band und die “Too Mean To Die”-Scheibe” auf Tour vorzustellen.

Aufgewachsen ist Wolf Hoffmann zwar in Wuppertal, doch der ACCEPT-Gitarrist wohnt schon lange in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee. Wir sprachen mit ihm über seine Wahlheimat.