Obwohl die Metal-Legende ANVIL seit mehr als vier Jahrzehnten regelmäßig Studioalben veröffentlicht und durch die Weltgeschichte tingelt, war es die preisgekrönte 2008er Dokumentation „Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft“ von Sacha Gervasi, die dem Trio aus Toronto nach vielen mageren Jahren seinen zweiten Frühling bescherte.

Auf ihrem fünften Studioalbum „Regenesis“ klingt BLACK ANVILs Black Metal wesentlich direkter als auf dem opulenten Vorgänger „As Was“ (2017). Paul Delaney, Sänger und Bassist der New Yorker, erklärt uns, warum.

Erst der Klimawandel, dann Corona, und nun der Krieg in der Ukraine – auch ohne Glaskugel lässt sich konstatieren, dass die Einschläge näherkommen. In diesem Zusammenhang hat „Impact Is Imminent“, das 19. Studioalbum der kanadischen Speed-Metal-Opas ANVIL um „Profi“-Kiffer und Marihuana-„Philosoph“ Steven Barry Kudlow alias Lips (66), beinahe etwas von einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung.

Mit Titel und Cover ihres 18. Studiodrehers „Legal At Last“ spielen die Speed-Metal-Pioniere ANVIL aus Toronto natürlich auf den sogenannten Cannabis Act an, mit dem seit Oktober 2018 der Anbau, Besitz, Erwerb und Konsum von Marihuana in Kanada offiziell erlaubt ist. Mastermind Lips findet trotzdem gleich mehrere Haare in der Suppe.

Seit dem 2008er Doku-Flick „The Story Of Anvil“ erleben die Kanadier ANVIL nicht nur einen zweiten Frühling, die Band ist seit einigen Jahren so angesagt wie nie zuvor. Im ostfriesischen Rhauderfehn entsteht derzeit mit „Legal At Last“ der bereits 18. Longplayer der Bandgeschichte. Wir besuchten Frontmann Steve „Lips“ Kudlow und Drummer Robb Reiner im Studio.

In Runde sieben fetzten sich die Trust-Planierraupe und der Beanie Boy von Rick Kids On LSD. Nachdem sich der Rauch, ähem, Staub wieder gelegt hatte, stand eine weitere desaströse Niederlage eines Mader-Schützlings fest. Heute versucht es der alte Fuchs offensichtlich mit der Brechstange beziehungsweise ganz schwerem Geschütz. Mal sehen, ob das gegen eine geballte Ladung Metal-Magic reicht...

Faszinierend, was ein Kinofilm ausmacht! Ohne die legendäre ANVIL-Dokumentation von Sascha Gervasi, hätten die Kanadier heute wohl nur eine bescheidene Menge an Zuschauern gezogen und würden weiterhin im tiefen Underground herum dümbeln. So ist das Colos-Saal, welches heute einem Saunaclub gleichkommt, ordentlich gefüllt und nach dem WM-Sieg gegen Argentinien mit Menschen in bester Stimmung besetzt. Mit GIRLSCHOOL haben die Kanadier zudem die passendste aller Vorbands dabei. Schade nur, dass der Großteil der Anwesenden aus alten Veteranen besteht und nur wenige neue Fans gewonnen werden konnten.

Nach der Frühjahrstour mit Dirkschneider machen ANVIL Europa im Herbst/Winter alleine unsicher. Ganz alleine sind sie aber nicht, denn REZET begleiten die Kanadier bei den über 30 Auftritten auf dem Kontinent und der abwanderungswilligen Insel.