Das neue BETONTOD-Album „Zeig Dich!“ war eigentlich schon 2019 fertig, kommt aber erst jetzt, weil man ihn live erleben soll, diesen Musik gewordenen Faustrecker, Zaunkletterer und Bengalo-Schwenker. Die Band schaut nostalgisch zurück und gleichzeitig feurig nach vorne, wenn sie daran erinnert, dass es im Punkrock tatsächlich mal ums Aufmischen vorherrschender Verhältnisse ging. Texter, Songschreiber und Gitarrist Frank Vohwinkel über einen Aufruf zu selbständigem Denken, der durch die Pandemie nur aktueller geworden ist.

Von wegen Erfolgsfan: BETONTOD-Bandleader Frank Vohwinkel (g.) aus Rheinberg am unteren Niederrhein ist seit seiner Kindheit beinharter Borussia-Dortmund-Fan und hat in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht nur diverse Meisterschaften, DFB-Pokalsiege und den Champions-League-Triumph 1997, sondern auch lange Durststrecken von „Schwatzgelb“ miterlebt.

Mit der auch Pride-Flagge genannten Regenbogenfahne auf dem Cover ihres elften Studioalbums „Pace Per Sempre“ setzen BETONTOD aus Rheinberg in politisch unruhigen Zeiten ein klares Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Musikalisch frönen die Jungs vom unteren Niederrhein indes wie üblich hymnischem, metallisch angehauchtem Punkrock mit Ohrwurmcharakter inklusive unterhaltsamer deutscher Texte zwischen Sozialkritik, Selbstreflexion und Spaß.

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein war da, gefühlt jeder Fernsehsender und natürlich auch eine Rock-Hard-Gesandtschaft: Wenn Wacken, dieses idyllische Dörfchen in der Pampa, während der Festivalzeit zur viertgrößten Stadt des Bundeslandes avanciert, kann dem Spektakel in Norddeutschland niemand entkommen. Auf den folgenden Seiten findet ihr unseren wie immer völlig subjektiven Rückblick auf die 29. Auflage des W:O:A.

3, 11, 10 – was sich anhört wie die Zusatzzahlen der aktuellen „6 aus 49“-Lottoziehungen, sind in Wahrheit die Platzierungen der letzten drei BETONTOD-Scheiben in den deutschen Albumcharts. Klar, dass die Punkrocker mit reichlich Metal-Kante mit ihrem bockstarken neuen Longplayer „Vamos!“ noch höher hinauswollen.

Das 20-jährige SUMMER BREEZE-Jubiläum wird nicht nur mit einem exquisiten Billing voller Überraschungen, sondern auch mit neuen Bühnendesigns gefeiert. 40.000 Gratulanten fanden sich von Mittwoch bis Sonntag in Dinkelsbühl ein, um die Open-Air-Saison mit einem rauschenden Fest zu beschließen.

BETONTOD-Gitarrist/Sprachrohr Frank „Eule“ Vohwinkel (41) hat nicht übertrieben: Das mit zahllosen Hymnen gespickte achte Studioalbum des Quintetts vom Niederrhein ist „ein musikalischer Faustschlag in Sachen Punkrock“, wie man ihn selbst im Land der Ärzte, Hosen, Onkelz und Broilers nur selten verpasst bekommt.

Nachdem die Punks vom Niederrhein mit ihren letzten beiden Scheiben eine einstellige Chartplatzierung nur haarscharf verpasst haben, will man mit dem achten Studioalbum „Revolution“, das am 13. Januar über das Nuclear-Blast-Sublabel Arising Empire veröffentlicht wird, die Top Nine endlich knacken. Mindestens!