Was haben Paradise Lost und BIG CHIEF gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig. Wenn man sich allerdings beide Bands in einem größeren Kontext vor Augen führt, fällt auf, daß sie mit Hilfe stilfremder Elemente aus ihrem jeweiligen Genre mit Erfolg auszubrechen versuchen. Während Paradise Lost mit Gothic-Flair die Death Metal-Etikettierung umgehen, sprengen BIG CHIEF die

BIG CHIEF führen mit diesem Soundtrack, der im Prinzip ein normales Studio-Album mit einigen kurzen Instrumental-Pieces ist, den Weg fort, den sie schon mit den genialen "Fresh Vines"-Remixen auf der kürzlich erschienenen "Brand Product"-EP (siehe RH 73) angedeutet haben. Die Detroiter präsentieren sich noch facettenreicher und legen den bisher teilweise existenten Grunge-Touch endgültig ab, die

BIG CHIEF hatten schon immer Klasse. Auf ihrem neuen Mini-Album, das chon mal als Appetizer für den im September erscheinenden neuen Longplayer dienen soll, zeigen sie diese mehr denn je. Und das, obwohl oder gerade weil sich der Sound des Detroiter Quintetts stark verändert hat. Neben den beiden neuen Grunge-Eruptionen 'Lot Lizard' und 'Cop Kisser',

BIG CHIEF sind nicht nur amtlich, weil sie aus Ann Arbor/Michigan (Vorort von Detroit) kommen, woher schon immer 'ne Menge Mist kam, auf den ich konnte. Nach dem Mini-Album "Drive It Off" erscheint nun mit "Face" ein Meisterwerk, das es fast schon mit der neuen Soundgarden aufnehmen kann. Superslowheavier Feedbackschweinerock mit angedeuteten funky Zutaten rollt