Es gibt Oldtimer-Bands, die jahrzehntelang mit dem mehr oder minder gleichen Greatest-Hits-Programm auf Tour gehen. Eindeutig nicht zu dieser Kategorie gehören Deep Purple. Paice, Glover, Gillan und McBride haben ihre künstlerische Selbstachtung nie verloren, also gibt es im Verlauf dieses stimmungsvollen Samstagabends sage und schreibe sechs Stücke vom aktuellen Album „=1“ zu hören. Wie schon

DEEP PURPLE befinden sich sich derzeit auf ihrer "1 More Time"-Tour. In der Essener Grugahalle zeigte die Band einmal mehr, warum sie seit über einem halben Jahrhundert als einer der besten Live-Acts im Hardrock gilt.

DEEP PURPLE haben mit "=1" jüngst eines der stärksten Spätwerke ihrer langen Karriere veröffentlicht. Zu diesem Anlass haben wir uns intern nach den Lieblings-Purple-Songs der Redaktion umgehört und dabei einige Erinnerungen gesammelt.

Als 1979 in Belfast Sweet Savage aus der Taufe gehoben werden – und damit unwissentlich Metallica inspirieren –, kommt Simon McBride auf die Welt. Im Alter von zarten 16 Jahren nimmt er mit ihnen das erste Studioalbum „Killing Time“ für Neat Metal auf und wird sogleich als Gitarrenwunderkind gefeiert. Simon steigt später in Don Aireys Soloband ein und wird 2022 als Ersatz für Steve Morse zu DEEP PURPLE geholt.

Newcastle United hat mittlerweile Geld. Und Geld kauft bekanntlich manchmal Erfolg. Möglich macht dies der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman. Und was hat der Lokalrivale vom River Wear zu bieten? Passion und ein Höchstmaß an Leidensfähigkeit – wie aktuell zu sehen in der wundervollen Doku-Serie „Sunderland ´Til I Die“. Die Fans sind das größte Potenzial des notorisch erfolglosen AFC, von der Wiege bis zur Bahre. Genau in diese Kategorie fällt auch der am 21. Juni 1948 in Sunderland geborene Don Airey. Der Keyboarder und Nachfolger des legendären Jon Lord bei DEEP PURPLE hat im Interview einiges über seinen Lieblingsclub zu erzählen.

Wenn neben dem junggebliebenen Uralt-Hippie im Einklang die Twentysomething-Nachwuchsmetallerin mit Venom-Backpatch auf der Kutte („Welcome To Hell“!) das Tanzbein schwingt (nein, ´Hip Boots´ von „InFinite“ war leider nicht im Programm), machen Deep Purple im Winter ihrer Karriere wohl vieles richtig. Der Kreis schließt sich – und es ist an diesem dunstig-spätsommerlichen letzten Oktobertag des Jahres eben nicht (nur) das erwartete Veteranentreffen. Die Palette der zur Schau getragenen T-Shirts reicht von Slayer bis Machine Head. „Space Truckin´ since 1968“ lautet ein Textil-Slogan am Merch-Stand. Wir schreiben das Jahr 2022, und Deep Purple sind wieder „in“. Kaum zu glauben, aber wahr! Die Max-Schmeling-Halle am Kopfende des Berliner Jahnsportparks (Ort manch denkwürdiger Europacup-Nacht des BFC Dynamo) ist mit gut 9.000 Fans bis auf den letzten Platz ausverkauft, die Abendkasse bleibt gleich geschlossen.

Im fortgeschrittenen Rockstar-Alter sind DEEP PURPLE tatsächlich cooler denn je. Dies kann man auf ihrem 22. Studio-Epos „Turning To Crime“ nachhören, einem Cover-Album der etwas anderen Art. Sänger Ian Gillan glänzt im Interview durch geballte Lebensweisheit, jede Menge Anekdoten und offenkundigen Spaß am eigenen Spätwerk – ein gutgelaunter, extrem vitaler 76-Jähriger, dem man stundenlang zuhören könnte und der gerne stundenlang erzählt. Zum Glück…

Knapp 70 Jahre jung und mit einer alterslosen Stimme gesegnet: GLENN HUGHES mag ein wenig heiser sein, als er sich prima aufgelegt mit unverwüstlich britischem Akzent aus seiner kalifornischen Wahlheimat meldet, um sich mit uns von seinen derzeitigen Aktivitäten ausgehend über sein allgemeines Selbstverständnis als Bass spielende Rockröhre zu unterhalten.