Man muss DEICIDE zugestehen, dass sie eine der extremen Veteranen-Bands sind, die seit ihrer Gründung 1989 konstant abliefern und auf eine vielfältige Karriere zurückblicken. Im Gespräch verrät Frontmann Glen Benton unter anderem, warum ihr neues Werk „Banished By Sin“ das bis dato persönlichste Album der Band ist.

Nach dem äußerst gelungenen Album „In The Minds Of Evil“ von 2013 schien es, als sei bei DEICIDE Sand ins Getriebe gekommen. Nach abgesagten oder abgebrochenen Touren war von den Amis hierzulande kaum noch etwas zu hören. Doch mit „Overtures Of Blasphemy“ melden sie sich nun eindrucksvoll zurück. Wir sprachen mit Schlagzeuger und Hauptsongwriter Steve Asheim.

DEICIDE melden sich in Bestform zurück. „In The Minds Of Evil“ steht auf Augenhöhe mit den wichtigsten Alben der Death-Metal-Helden, und Aushängeschild Glen Benton (b./v.) ist eh einer der coolsten Gesprächspartner der Szene.

Glen Benton ist mit 43 Jahren zum Elder Statesman des Florida-Death-Metal gereift. Äußerst selbstbewusst - und vielleicht genau deshalb inzwischen mit einer entspannten Altersmilde ausgestattet - hat der DEICIDE-Bassist/Sänger mehr zu erzählen als die üblichen Promophrasen über das neue Werk „To Hell With God“ (siehe Review in diesem Heft). Und ein bisschen garstig ist er natürlich immer noch.

Das vorerst letzte DEICIDE-Fanal „Till Death Do Us Part“ - ein Konzeptalbum über Glen Bentons zweite Scheidung? Dazu die strikte Weigerung, sich nach einem neuen Vertragspartner umzusehen und auf Tour zu gehen. Kein Wunder, dass Ralph Santolla das Weite gesucht und bei Obituary Unterschlupf gefunden hat.

Bei Glen Benton ist die Altersmilde ausgebrochen. Das ehemalige Ober-Arschloch der Death-Metal-Szene gibt sich anlässlich der Präsentation des brillanten neuen DEICIDE-Albums „The Stench Of Redemption“ höflich und stocknüchtern. Und als wäre das nicht schon spektakulär genug, hat Floridas Satansbraten Nummer eins die Sünde aller Sünden begangen und sich einen bekennenden Christen als Gitarristen an Bord geholt. Was zum Deibel ist los mit dir, Glen?

Während die weltweite Politprominenz an der Normandieküste den 60. Jahrestag der Befreiung Europas mit einem imposanten Staatsakt feiert, begeht ein Teil der Rock-Hard-Redaktion seinen ganz persönlichen D-Day beim holländischen Dynamo-Festival. Trotz der recht kurzfristigen Ansetzung des Kultevents finden gut 10.000 Fans den Weg in den Goffertpark zu Nijmegen und verbreiten vor den beiden Bühnen den relaxten Charme der Anfangsjahre, als das Dynamo noch meilenweit von den Zuschauerrekorden Mitte der neunziger Jahre entfernt war.

Er sei ein Egozentriker, ein Charakterschwein, ein Unhold, eine Kultfigur, ein Genie, ein Teufel, ein Meister seines Fachs. Er sei ein ehrlicher Kerl, ein falscher Fünfziger, ewig missverstanden, seit langem durchschaut. Ja, was denn nun? Solange es DEICIDE gibt, solange werden sich die Geister an Glen Benton scheiden. Sicher scheint nur eins: Der in Florida lebende Musiker war noch nie eine Konsensfigur.