Auf der Eintrittskarte steht „Beginn: 19.30 Uhr“ und das will man eigentlich gar nicht so recht glauben. Aber tatsächlich geht es so früh los und die älteren Fans (sie machen heute natürlich den Großteil des Publikums aus) kommt das natürlich entgegen.

Die Thrasher DEW-SCENTED können trotz aller Line-up-bedingten Rückschläge dieser Tage die Veröffentlichung ihres zehnten Studioalbums „Intermination“ feiern. Wir trafen uns mit Fronter Leif Jensen auf ein Feierabendbierchen im Dortmunder Café Esquina Central.

Wenn am 12. Juni mit „Intermination“ das zehnte Album der Thrasher DEW-SCENTED im Tiefflug daherkommt, hat die Combo um Frontmann Leif „Leffe“ Jensen bemerkenswerte 23 Jahre auf dem Buckel. Dass man in dieser Zeit kein bisschen leiser geworden ist und sich im Laufe der Dekaden eindrucksvoll von dem Stempel, Deutschlands Antwort auf Slayer zu sein, mit einem mittlerweile sehr eigenständigen Stil befreit hat, davon zeugt der neueste, von Soundguru Dan Swanö endveredelte Longplayer, ganz sicher eines der abwechslungsreichsten Alben der Bandhistorie.

Manche Bands gehen an Besetzungswechseln zugrunde, andere erheben sie zur Kunstform. DEW-SCENTED häuten sich bei fast jedem Album neu, präsentieren sich aber auch auf „Icarus“ mit fast schon gruseliger Konstanz als einer der besten europäischen Thrash-Metal-Acts.

Ein Line-up-Wechsel im Hause DEW-SCENTED ist in etwa so zuverlässig wie der morgendliche Stuhlgang: Er kommt fast immer! Dass Bandleader und Sänger Leif Jensen aber im Vorfeld der neuen, am 27. Juli erscheinenden CD „Icarus“ mal eben die komplette Mannschaft ausgetauscht hat, ist selbst für DEW-SCENTED-Verhältnisse ein Klopfer.

Das mittlerweile obligatorische Line-up-Karussell kann sie nicht bremsen, und von Altersmilde ist bei den norddeutschen Mittdreißigern ebenfalls nichts zu spüren. DEW-SCENTED platzieren auch ihr neues Brutalo-Meisterwerk „Invocation“ souverän auf dem Thrash-Metal-Olymp.

Dew-Scented auf Tour, im Gepäck die aktuelle Platte „Incinerate“ sowie mit den Niederländern Severe Torture und den Franzosen Destinity zwei amtliche Opener: Das klingt nach einem geselligen Konzertabend. Dass man sich für die hierzulande relativ unbekannten Franzosen entschied, macht Sinn.

Unter dem Motto „Metal For Fairness“ wird heute für das Hilfsprojekt Cambodia Sunshine Village (www.metalforfairness.at) gesammelt und gespielt. Eine absolut sympathische Art der Entwicklungshilfe, die vom Planet Music und dem „Metalfanatics“-Zine mit Gewinnspielen und Verlosungen bestens unterstützt wird.