Die goldene Zeit des deutschen Alternative Rock, die in den Neunzigern und um die Jahrtausend-Wende ihren Höhepunkt erreichte, ist längst Geschichte. Doch einige Vertreter gibt es immer noch. So auch DIE HAPPY, die nach sechs Jahren Studioalbum-Pause ihren neunten Longplayer raushauen. Darauf zu hören gibt es solide Genre-Kost, die weder schlecht ist noch vom Hocker

F.A.M.E./Sony (74:25 + DVD) Ohne Allüren und Image-Verbiegungen haben sich DIE HAPPY ihren Ruf als eine der fleißigsten, solidesten und fanfreundlichsten Bands vor allem live erarbeitet. Das 1.000. Konzert des Quartetts um Frontfrau Marta Jandova war dabei in jeder Hinsicht die Krönung. 700 Zuschauer pilgerten allein zur Generalprobe, beim eigentlichen Gig am 11. Februar 2012

F.A.M.E./Edel (48:32) Vor gar nicht allzu langer Zeit lästerten DIE HAPPY bei ihren Gigs noch über diverse Castingshow-Auswüchse, jetzt sitzt Goldstückchen Marta Jandová selbst in der Jury einer solchen. Nun, dem Erfolg der Band wird das sicherlich nicht schlecht bekommen, da muss man kein großer Prophet sein. Doch vor allem das siebte Studioalbum der Band

DIE HAPPY Most Wanted 1993 - 2009 Columbia/Sony Für diese Best-of-Kopplung haben sich DIE HAPPY viele Gedanken gemacht und ein Paket der Referenzklasse geschnürt. Die Auswahl der Songs wurde von den Fans per Abstimmung auf der Homepage getroffen. Unter den 17 Stücken findet sich neben knackigen Neueinspielungen der drei alten Nummern ´Supersonic Speed´, ´Violent Dreams´

(40:07) Egal, wie man zur Musik von DIE HAPPY generell steht: Vor der Leistung der Band muss man den Hut ziehen. Ohne Allüren und große Image-Verbiegungen macht das Quartett seit seinem überraschenden Singlehit ´Supersonic Speed´ (2000) als eine der tourfreudigsten, fleißigsten, solidesten und fanfreundlichsten Bands überhaupt Furore. Nach dem gewollt rohen Frischekick „No Nuts No

Die Eindrücke des Studioreports bestätigt nun auch das komplette neue Album. DIE HAPPY haben eine signifikante Kurskorrektur vom Mainstream- zum Retro-Rock (na ja... - Red.) vollzogen, die der Band um die deutlich dreckiger singende Frontfrau Marta Jandová erstaunlich gut zu Gesicht steht. ´You Cry´ und ´Extraordinary Me´ atmen den Spirit der Siebziger, die sexy Single

(75:41) Nachdem die Unplugged-Versionen von DIE HAPPY live stets auf besonders gute Resonanzen stießen, riskierte die Band letztes Jahr eine komplette Akustik-Tour, bei der die vier Bandmitglieder von weiteren Musikern begleitet wurden - daher auch der Albumtitel. Unterstützt von Trompete, Percussion und zweiter Akustikgitarre, entlocken Marta, Thorsten, Ralph und Jürgen ihren Songs ganz neue Facetten.

(38:20) Wie bereits im Studioreport der letzten Ausgabe erwähnt, gönnten sich DIE HAPPY diesmal mehr Zeit für das Songwriting und die Aufnahmen, anstatt im Supersonic Speed von der Tour gleich wieder ins Studio zu flitzen. Dabei gewann die Band den nötigen Abstand zu ihrem Sound und arbeitete dessen Essenz pointiert heraus. Die Instrumentierung ist reduzierter,