Zum 35. Jubiläum hauen DRITTE WAHL „mal eben“ einen kurzbündigen Zehn-Tracker raus, der die Ausnahmestellung von „Rostock´s finest“ innerhalb der deutschen (Punk-)Rockszene fett unterstreicht. DRITTE WAHL haben in diesen dreieinhalb Dekaden eine Wohlfühlzone erschaffen, die auf „Urlaub in der Bredouille“ für angenehme Déjà-vus sorgt.

Die Playlist von Sänger/Gitarrist Gunnar Schröder mit den Toten Hosen, Ton Steine Scherben, Pink Floyd, Slime und New Model Army bringt es besser auf den Punkt als jede Bandbiografie. Er nennt nur Acts, die Mainstream-Erfolg erreicht haben, ohne ihre ursprüngliche Gefolgschaft gänzlich zu verprellen. Auch DRITTE WAHL beherrschen diese Gratwanderung mittlerweile. Sie haben auf „3D“

Dritte Wahl/Indigo (48:11)DRITTE WAHL wollten eine „gute, unaufgeregte Punkrock-Platte machen“, und genau das ist ihnen mit ihrem zehnten Album gelungen. Was jetzt nicht übermäßig spektakulär klingt, bedeutet im Qualitätsmaßstab der Rostocker Beinahe-Metaller jedoch, dass man nahezu der kompletten Deutschpunk/Deutschrock-Szene mal wieder eindrucksvoll zeigt, was mit muttersprachlicher Musik möglich ist, wenn man kompositorisch richtig was auf

BONUSBOMBE Dritte Wahl/Indigo (52:01)Fünf Jahre sind seit der letzten DRITTE WAHL-Scheibe „Gib Acht!“ vergangen, aber die Zeit scheint völlig spurlos an den Rostockern vorbeigehuscht zu sein. Der fabelhafte Vierer vertont das Lebensgefühl des undogmatischen linksalternativen Spektrums immer noch so bodenständig, kompromisslos und überzeugend wie keine andere Band und präsentiert sich auch musikalisch enorm freigeistig. Punk

Dritte Wahl/Indigo (66:44) Mal ´ne etwas andere Jubiläums-Scheibe: Anstatt ihre besten/bekanntesten/kultigsten Songs hintereinanderzuklatschen, lassen DRITTE WAHL andere Künstler 25 ihrer besten/bekanntesten/kultigsten Songs covern (und spenden einen Euro von jeder verkauften CD/LP an die Krebsforschung). Die stilistische Bandbreite der Neuinterpretationen reicht von den eigenen Schubladen Punk, Hardcore und Metal bis hin zu Wave und Electronica. Das

Die „Kinder, wie die Zeit vergeht! - 20 Jahre“-Doppel-DVD, deren Sound hier noch mal in ein anderes Datenformat gegossen wurde, kürten wir in Heft 262 zur DVD des Monats. Die von den Fans geschmackvoll ausgewählte Setlist des 2008er Force-Attack-Auftritts, der schön rohe, aber trotzdem kräftig drückende Punk-Metal-Sound und die durch und durch sympathische Bühnen-Ausstrahlung der

DRITTE WAHL sind viel mehr als eine Punk-Metal-Band - DRITTE WAHL sind ein Lebensgefühl, ein wichtiger Fels in der fauligen Leistungsmaximierungs-Brandung unserer krankrationalisierten Gesellschaft, ein hoffentlich von möglichst vielen Menschen wahrgenommener Zündfunke in Zeiten, in denen unsere Regierenden in immer erbärmlicherer Feigheit vor der Industrie einknicken und eigentlich nicht nur in Gorleben ziviler Ungehorsam dringend

(45:40) Wer geglaubt hat, DRITTE WAHL würden nach dem Krebstod ihres Bassisten Busch´n Mitte Januar in sich zusammenfallen, darf schon mal in den Luftschutzbunker flüchten, denn die Rostocker haben das denkbar Beste aus der Tragödie gemacht: Dem verstorbenen Freund widmet man das wunderschöne, kitschfreie ´Auf der Flucht´, und ansonsten wird mit tonnenweise positiver Energie nach