2019 gehörten die Hessen ELECTRIC MOON mit ihrem Wiener Drummer (und Physiotherapeuten!) Pablo zu den Headlinern des Freak-Valley-Festivals. Nach einem langen Open-Air-Tag war der bewusst leicht monoton gehaltene Instrumental-Acid-Rock unter dem Eindruck von Licht, Dope-Nebel und Sound in einer lauen Sommernacht ein willkommener „No-Brainer“, dem man sich gemütlich hingeben konnte. Vier Songs mit einer Gesamtspieldauer

„Das ist Musik, damit könnt ihr auf den Trip gehen!“, schrieb das „Sounds“ früher gern bei solchen Produktionen. Eine sonische Simulation des Dope-Genusses also, dem dann aber doch meistens chemisch nachgeholfen wurde, damit die Reise auch wirklich stattfand. Die Sounds wabern, schweben, fließen, die große Ursuppe wird hier akustisch inszeniert, und bis zum Sanktnimmerleinstag wiederholte

Das Album versammelt Live-Mitschnitte von zwei inspirierten Clubgigs in Österreich. Die drei Hessen um David Schmidt alias Sula Bassana an der Gitarre und den Effektgeräten zelebrieren an beiden Abenden in gewohnter Seelenruhe ihren Space- bzw. Acid Rock. „Ritual Music“ schlägt Schmidt weiterhin vor als Attribut, und auch das passt, denn hier geht es ja vor

Der Sulatron-Labelbetreiber und als Multi-Instrumentalist in mehrere Bands verstrickte Sula Bassana ist genauso ein gern gesehener Gast beim Freak Valley, Roadburn, Burg Herzberg & Co., wie sein allgemeiner Output recht hochfrequent ist - coole Aktionen wie „ELECTRIC MOON spielen im Bochumer Planetarium mal eben zweieinhalb Stunden und hauen das dann auch noch bei Bandcamp raus“

Sulatron/Cargo (64:08)Diese vier 2014 im Heidelberger Kosmodrom aufgenommenen „Songs“ zeigen Sulatron-Besitzer Dave Schmidts Steckenpferd ELECTRIC MOON von einer extrem zerfransten Seite. Wenn jemand „Theory Of Mind“ braucht, dann sind es Sammler früher Bootlegs von Pink Floyd und generell Menschen, die Musik nicht nur hören, sondern auch das Drumherum schön finden, wofür das Label wie gewohnt

Sulatron/Cargo (46:46)Im Frühjahr 2014 taten sich die Psych-Chefs PAPIR mit Musikern von ELECTRIC MOON und Øresund Space Collective für ein einmaliges Konzert zu Ehren des verstorbenen Szene-Förderers Ralph Rjeily zusammen, bei dem zwei jeweils über 20-minütige Improvisationen entstanden. Die Aufnahme zeichnet sich durch eine hervorragende Dynamik aus, so dass „The Papermoon Sessions“ das tatsächliche Erlebnis

Sulatron/Cargo (79:53)„Mind Explosion“ wurde bei einem Konzert in Österreich „quasi in der ersten Reihe aufgenommen, mit einem Stereo-Mikrofon“. Was verwundert: Kein einziger Besucher hat sich das Recording-Equipment in Erwartung einer ganz besonders fantasiereich gerollten „Partyzigarette“ während der 80 Minuten, die es hier zu bewundern gibt, zwischen die Kiemen gesteckt, denn das würde man auf jeden

Einheimischer Randgruppen-Rock für Rückwärtsgewandte: ELECTRIC MOON platzieren sich mit „Lunatics“ ziemlich exakt zwischen englischem Psychedelic Rock der späten Sechziger und rhythmusorientierterem Krautrock (Can, Neu!) und machen das nicht nur beim gelungenen, hier beinahe Early-Goth-Flair versprühenden Animals-Cover ´Hotel Hell´, dem einzigen Albumtrack mit „richtigen“ Vocals (das 23-minütige ´Moon Love´ verarbeitet lediglich Sprechgesang), applauswürdig. Ein Titel wie