EVERGREYs erklärtes Ziel ist es, sich stets weiterzuentwickeln, nie zu stagnieren und auf jedem Album neue Elemente in den Fokus zu stellen. Einmal mehr ist dies den schwedischen Meistern des progressiven Melodic Metal, die seit über 30 Jahren unseren Ohren schmeicheln, überragend gut gelungen.

Die Ausnahmestellung von EVERGREY kann man nicht hoch genug bewerten, verbinden sie doch auf unnachahmliche Weise komplexe Strukturen und handwerkliche Virtuosität mit bemerkenswerter Eingängigkeit und berührender Emotionalität.

EVERGREYs 13. Studioalbum wird den Schweden verkaufstechnisch alles andere als Pech bringen, so viel wage ich zu orakeln. Die Scheibe mit dem nicht gerade griffigen Titel „A Heartless Portrait (The Orphean Testament)“ (dazu mehr im Interview) schiebt die Band wieder ein Stüfchen höher auf den Melodic-Metal-Olymp.

Mit dem grandiosen Vorgänger „The Atlantic“ haben EVERGEY ein enorm anspruchsvolles Konzeptalbum erschaffen, dessen Klasse sie kaum übertreffen können. Klugerweise haben sie daher auf ihrem neuen Album einen anderen Ansatz gewählt, bei dem die Songs sowohl musikalisch als auch textlich für sich stehen. Dazu gehen die sympathischen Göteborger insgesamt eine ganze Ecke härter zur Sache

Als ich EVERGREY letzten Herbst auf dem ProgPower Europe Festival traf, platzten sie beinahe vor Stolz wegen des soeben fertiggestellten neuen Albums. Entsprechend groß waren meine Erwartungen - und wurden beim ersten Durchlauf zunächst mal gedämpft, da mir der Zugang zum etwas sperrigen Material schwer fiel.

AFM/Soulfood (50:49)So amüsant und heiter die Interviews mit EVERGREY-Frontmann Tom S. Englund stets ausfallen, so melancholisch und düster sind die Songs der Schweden. „The Storm Within“ bildet da keine Ausnahme und knüpft musikalisch ohne Stolperschwelle an den Comeback-Vorgänger „Hymns For The Broken“ an, während sich die Lyrics mit den Themen Verlust, Trauer und deren Bewältigung

AFM/Soulfood (61:17)Nachdem die Hälfte der Band 2010 das Handtuch schmiss, standen EVERGREY nur eine Handbreit vor dem Aus, doch statt endgültig die Segel zu streichen, holte Bandkopf Tom Englund die Rhythmusfraktion einfach wieder zurück ins Boot. Gute Entscheidung, sonst hätte die Metal-Gemeinde „Hymns For The Broken“ nie zu Ohren bekommen, und das wäre mehr als

Steamhammer/SPV (62:11) Lange machten EVERGREY durch Line-up-Wechsel und Labelsuche von sich reden, ein neues Album schien in weiter Ferne. Jetzt hat sich die Lage beruhigt, und EVERGREY möchten mit „Glorious Collision“ an alte Erfolge anknüpfen. Die befürchtete Kursänderung hat trotz des Titels aber nicht stattgefunden: EVERGREY klingen unverkennbar nach EVERGREY. Hauptsächlich liegt das daran, dass