FEAR FACTORY schreiben sich zwar stolz in die Bio, die erste Extreme-Metal-Band gewesen zu sein, die ihre Songs für Techno-Remixe zur Verfügung stellte, doch man fragte sich schon Anfang der Neunziger: Wer braucht das? Wer FEAR FACTORY hören möchte, greift besser zu den Originalen, wer auf Elektro-Klänge abhotten möchte, ist bei The Prodigy, Carpenter Brut

Aufgrund von gerichtlichen Auseinandersetzungen mit ihren ehemaligen Mitgliedern waren FEAR FACTORY jahrelang zur Untätigkeit verdammt. Das neue Album „Aggression Continuum“ wurde in seiner ursprünglichen Form gar schon 2017 aufgenommen, erblickt aber erst vier Jahre später das Licht der Welt. Zwar ist Sänger Burton C. Bell noch auf dem Album zu hören, hat wegen der Rechtsstreitigkeiten

Nuclear Blast/Warner (48:02)FEAR FACTORY sorgten vor 20 Jahren mit ihrem revolutionären Sound für Aufsehen und haben sich im Laufe der Zeit immer ein Stück gewandelt. Nachdem die Band für die Verwendung eines Drumcomputers auf „The Industrialist“ viel Kritik einstecken musste, versucht man auf „Genexus“ etwas zu sehr, der Metal-Polizei gerecht zu werden. Mit Mike Heller

AFM/Soulfood (49:10) „Mechanize“ war sicherlich kein schlechtes Album, aber erst auf dem zweiten Longplayer seit der Reunion von Dino Cazares und Burton C. Bell finden FEAR FACTORY zurück zu ihrer alten Stärke. Die bandtypischen Trademarks sind erhalten geblieben. Noch immer treffen maschinelle Double-Kick-Drums mit aggressivem Stakkato-Riffing auf Vocals, die zwischen brutalen Shouts und cleanen Gesangslinien

Mit ihrer einzigartigen, revolutionären Stilistik waren FEAR FACTORY in den Neunzigern ihrer Zeit weit voraus. Irgendwann rannten die einstigen Sound-Revoluzzer aber ihren eigenen Glanztaten hinterher, während Ex-Gitarrist Dino Cazares mit Divine Heresy seine eigene kleine Angstfabrik eröffnete. Mit der Rückkehr von Cazares ist nicht nur der Hauptsongwriter wieder an Bord, sondern auch das Dreamteam Burton/Cazares

Entsprungen sind FEAR FACTORY eigentlich der Death Metal-Szene, und diesen Einschlag hörte man noch deutlich auf dem Debüt „"Soul Of A New Machine"“ - auch wenn bereits dieses Album alles andere als ein Standard-Werk in Sachen Todesblei war. Das zweite Langeisen „Demanufacture“ hingegen klang richtig revolutionär: Erstmals tauchte der kalte, maschinelle Gitarrensound von Dino Cazares

(53:02) Nein, ein zweites „Archetype“ oder eine ähnlich geartete Annäherung an die „Demanufacture“-Großtat hatte ich weder erwartet noch erhofft. FEAR FACTORY, das ist stetig voranschreitende Originalität und Horizonterweiterung. Dachte ich jedenfalls... ...und bin nun enttäuscht. Bitter enttäuscht. Über die Hälfte der elf Stücke verbindet ein gemeinsames Handicap: Sie beginnen viel versprechend - und stürzen ab,

Die Spannung war groß: Wie würden FEAR FACTORY wohl ohne ihren langjährigen Gitarristen Dino klingen? Die Antwort ist prinzipiell ganz einfach: Sie klingen eigentlich wie immer! Doch, halt. Einen riesengroßen Unterschied gibt es zwischen „Archetype“ und seinen beiden Vorgängerscheiben dann doch: Die latenten Techno- und HipHop-Einflüsse, die sich auf „Obsolete“ und „Digimortal“ eingeschlichen hatten, sind