Eigentlich wollten die FOO FIGHTERS 2020 ihr 25. Dienstjubiläum feiern – mit neuem Album, Welttournee und einer witzigen Doku zur Bandgeschichte. Dank Corona ist das alles Schnee von gestern: Zunächst erscheint jetzt ihr zehntes Studio-Epos, der Rest wird beizeiten nachgeholt… vorausgesetzt, die Fans spielen mit, denn „Medicine At Midnight“ ist kein typisches Grohl-Album, um es mal vorsichtig zu formulieren.

Auch 2008 fanden sich wieder 70.000 Musikbegeisterte am Eichenring in Scheeßel ein, um auf dem ausverkauften HURRICANE-Festival dem bunten musikalischen Programm zu lauschen, die entspannte Atmosphäre zu genießen oder einfach nur jeder Menge schöner Frauen hinterher zu gucken. Wir checkten für euch die Gigs der Rock-Hard-relevanten Combos aus.

Nach schweißtreibenden zweieinhalb Stunden bei tropischen Temperaturen in der bis unters Dach vollgestopften Arena bin ich doch ein klein wenig erschöpft. Dave Grohl dagegen scheint sich in seinen klatschnassen Klamotten auf der Bühne so wohl zu fühlen, dass er sie gar nicht mehr verlassen möchte. Doch wir wurden ja vorher gewarnt: "Müssen einige von euch morgen arbeiten? Das tut mir sehr leid für euch, denn wir werden eine verdammt lange Zeit hier sein!", bemerkt das haarige Powerpaket zu Beginn des Gigs und sprintet wenige Minuten später schon wieder kreuz und quer über die Bühne.

Die Gitarristen Chris Shiflett und Pat Smear sowie Basser Nate Mendel sind sichtlich aus dem Häuschen. Gerade haben sie im 15. Stock der Berliner Nobelherberge Waldorf Astoria druckfrische Vinyl- und CD-Exemplare des neunten FOO FIGHTERS-Albums „Concrete & Gold“ in die Hände bekommen. Im Interview lassen sie den Entstehungsprozess des neuen Langeisens Revue passieren.

Die FOO FIGHTERS starten in Berlin mit dem Kinofilm „Foo Fighters“ und dem neuen Album „Wasting Light“ eine echte Multimediaattacke. Das Rock Hard guckt vorbei.

Dave Grohl lümmelt sich im Sessel eines Hotelzimmers. Er trägt eine alte Jeans und ein weites T-Shirt. An den Armen blitzen Tätowierungen, und in seinem Gesicht wuchert ein dunkler Vollbart. Äußerlich wirkt der FOO FIGHTERS-Frontmann nicht gesetzter als der Nirvana-Schlagzeuger der Neunziger. Doch er ist erwachsen geworden, geht straight auf die 40 zu und ist seit anderthalb Jahren Vater. Er grinst und erzählt über sein bisher gewagtestes musikalisches Baby: die neue Platte „Echoes, Silence, Patience And Grace“.

In den letzten Jahren war oft unklar, ob die FOO FIGHTERS noch eine Zukunft haben. „One By One“ wurde unter chaotischen Bedingungen eingespielt, und die Bandmitglieder vergnügten sich lieber mit fremden Projekten, anstatt die eigene Combo voranzutreiben. Mit der Doppel-CD „In Your Honor“, die sowohl derbe Rock-Nummern als auch eine reine Akustikscheibe enthält, meldet sich das US-Quartett jedoch motivierter denn je zurück.

Als Dave Grohl die FOO FIGHTERS ins Leben rief, dachten viele zunächst, der ehemalige Nirvana-Drummer wolle mal schnell Kapital aus seiner Prominenz schlagen. Seine Qualitäten als Sänger, Gitarrist und Songwriter belehrten alle Zweifler jedoch schnell eines Besseren. Inzwischen hat sich seine Band als treibende Kraft in der Alternative-Rock-Szene etabliert und legt nach dreijähriger Funkstille mit