BLIND GUARDIAN wollten schon 2021 eine „Somewhere Far Beyond“-Tour spielen, die 2022 zum 30-jährigen Jubiläum jenes Albums einen Live-Release abgeworfen hätte. Doch Corona machte der Band einen Strich durch die Rechnung, weshalb die Tour erst 2022 über die Bühne gehen konnte und ein begleitender Release bisher ausgeblieben ist. Das ändert sich nun, doch im Mittelpunkt

Die Amis von IMMORTAL GUARDIAN klingen, als wären sie aus einer Zeitmaschine direkt aus den späten Neunzigern bzw. frühen Zweitausendern ins Hier und Jetzt gestolpert: Im Kern zockt der Vierer symphonischen, neoklassizistisch angehauchten Power-Prog, wie man ihn von Bands wie Symphony X oder Stratovarius kennt.

Dass die blinden Gardinen nach „Beyond The Red Mirror” und der 23 Jahre lang im bandeigenen Zauberkessel brodelnden Twilight-Orchestra-Schwerstgeburt „Legacy Of The Dark Lands“ erst mal genug von allzu opulentem Orchester-Bombast haben, verwundert nicht. Als fester Bestandteil der Guardian-Identität sind zwar auch auf „The God Machine“ epische Elemente in Hülle und Fülle zu finden -

Das lange Warten - 23 Jahre! - hat sich gelohnt. Das Blind-Guardian-Orchesteralbum, das manch einer schon für das Bielefeld des Heavy Metal hielt, ist tatsächlich die erhoffte Innovation, das so nie zuvor gehörte Miteinander von Musical, romantischer Klassik, Hörspiel, Soundtrack und gitarrenlosem Metal bzw. Progrock geworden. Hier gibt es keinen keimfreien Kitsch à la Trans-Siberian

Es gab nicht wenige Anhänger, die BLIND GUARDIAN in den nuller Jahren abgeschrieben hatten. Nach dem allerorten gefeierten „Nightfall In Middle-Earth“-Epos hatten sich die Krefelder 2002 auf „A Night At The Opera“ in eine bombastische Richtung entwickelt, die nicht jeder nachvollziehen konnte oder wollte. Auf „A Twist In The Myth“ ruderte die Combo 2006 etwas

Nuclear Blast/Warner (159:10)Die vierte livehaftige Gardinenpredigt aus Krefeld ist die bislang umfangreichste der Band und beweist vor allem eines: dass BLIND GUARDIAN im Gegensatz zu fast allen anderen Metalbands jenseits der Silberhochzeit heute genauso stark sind wie in ihrer frühen Klassikerphase. Klar, die üblichen Gassenhauer von ´Imaginations From The Other Side´ über ´The Bard´s Song

Laut Demozusteller Ronny Bittner erinnern ihn WINE GUARDIAN an Fates Warning. Aufgrund des Wine-Zusatzes aber wohl eher an eine beschwipste Version, was schließlich auch diverse Hördurchläufe bestätigen. Das Trio aus Mailand beruft sich nämlich eher selten auf die Prog-Metal-Legende, schielt mit dem zügigen Opener ´The Machine´ eindeutig Richtung Blind Guardian und erinnert im weiteren Verlauf

Symphonischer Power Metal mit Schöne-trifft-Biest-Gesang – schon mal gehört? Vermutlich öfter als gewünscht, und mal ehrlich, das geht in den seltensten Fällen richtig gut. Den Brasilianern HEAVEN´S GUARDIAN ist es mit „Signs“ allerdings gelungen, ein vielseitiges, wenn auch etwas dünn produziertes Werk vorzulegen, das in ihrer Heimat bereits 2015 erschienen ist, seit dem 27. Januar