Der überwiegende Rest der Redaktion flüchtet sich schon beim Hören des Bandnamens in den nächsten Luftschutzbunker, aber abgesehen vom Durchhänger „Berlin“ sind HÄMATOM seit Jahren in echt guter Form. Manche ihrer Outputs haben einen konzeptionellen Überbau. Bei „Lang lebe der Hass“ könnte das Ziel sein, sich trotz des eher garstigen Albumtitels ein Dauer-Engagement aufm Ballermann

PLUS-MINUS Nachdem HÄMATOM mit ihren letzten Veröffentlichungen vier Mal in Folge in den Top 6 der Albumcharts landeten, ist der Erfolg ihres siebten regulären Studiodrehers „Die Liebe ist tot“ - der zweite Release auf dem bandeigenen Label Anti Alles - quasi vorprogrammiert. Als Verstärkung haben sich die Oberfranken erneut Vincent Sorg (u.a. Die Toten Hosen,

HÄMATOM sind im Rock Hard schon immer stilistische Grenzgänger (und für diverse Kollegys auch sonst ziemlich grenzwertig), aber mit „Berlin...“ reizen sie es echt aus. Musikalisch will sich der akustische Halbstünder an den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts orientieren. Entsprechend geht´s um einen zügellosen Sex- und Drogen-Tanz auf einem Vulkan, der damals das aufkommende Dritte

Angesichts der Überalterung der Szene ist ein 15-jähriges Jubiläum nicht der Rede wert. Selbst „GNTM“ gibt´s schon so lange, um jetzt mal einen popkulturell relevanten Vergleich anzustellen. Dennoch feiern sich HÄMATOM - und das auch noch old-schoolig mit einem Livealbum. Aufgenommen im - hört, hört! - Gelsenkirchener Amphitheater vor einem ziemlich leidenschaftlichen, aber nicht peinlich

15 Jahre HÄMATOM. Okay, das ist in einer alternden Szene nicht gerade ´ne rekordverdächtige Lebenszeit, aber feiern darf man trotzdem. Und da in der Streaming-Ära kein Mensch mehr Best-of-Formate braucht und auch Live-Mitschnitte obsolet sind, weil sämtliche Social-Media-Kanäle bereits voll davon sind, haben die Herren Nord, Ost, Süd und West ein Mischmasch aus neuen Songs,

Gerade in dem Kuddelmuddel aus deutschsprachigen Texten und harter Begleitmucke wird der Finger gern in die Wunde angeblicher Unoriginalität gebohrt, obwohl - wie Gitarrist Ost es im Interview auf den Punkt bringt - beispielsweise im Melodic Metal auch nicht gerade im Wochentakt das Rad neu erfunden wird. Es ist also eher Beobachtung als Wertung, wenn

Das ist ja mal ein zurückhaltender Albumtitel, und auch das pompös-epische Intro mit seinem schicken Manowar-trifft-Modern-Metal-Flair hievt die Erwartungen in Höhen, aus denen man ziemlich schnell zurück in die Realität plumpsen kann. Die Band singt in ´Ikarus Erben´ amüsanterweise sogar „Wir fliegen hoch, hoch, hoch und fallen tief, tief, tief“, und auch ´ne Zeile wie

Rookies & Kings/SPV (78:47)Geiles Teil, diese Jubiläums-Best-of der NDHler mit Thrash-Kante aus dem schönen Frankenland. Neben zwei neuen, absolut hörenswerten Hymnen mit Hit-Potenzial (´Teufelsweib´ und ´Leichen pflastern unsern Weg´) enthält die Doppel-CD acht Eigenkompositionen und zehn Coverversionen aus einer Dekade HÄMATOM. Allerdings hat sich der Vierer dafür extra in den Kohlekeller-Studios von Produzent Kristian Kohlmannslehner