Dämlicher Titel, sehr ordentliche Platte. JETHRO TULL-Vorstandschef Ian Anderson weiß auch mit 75 Jahren immer noch, wie man gute Songs schreibt und sie so aufnimmt, dass sie weder altbacken noch krampfhaft auf modern getrimmt klingen.

Auch 53 (!) Jahre nach „This Was“ kann sich Ian Anderson immer noch problemlos ein gutes JETHRO TULL-Album (das erste reguläre seit 1999) aus dem Ärmel schütteln. Nicht alles auf „The Zealot Gene“ ist großartig, aber viele verschnörkelte Melodielinien wandeln auf dem typischen, wunderbaren Tull-Grat zwischen Hit und kauzig, Andersons Querflöte ist nach wie vor

Normalerweise sind Best-of-CDs für echte Fans ungefähr so reizvoll wie die Russlandfeldzüge deutscher Fußballnationalmannschaften. Trotzdem macht es auch als alter Prog-Hase extrem viel Spaß, sich den flotten JETHRO TULL-Dreier „50 To 50“ reinzuziehen, denn diese nie zu hektisch geraffte, von Ian Anderson höchstpersönlich kuratierte Karrierezusammenfassung zeigt eindrucksvoll, dass keine andere Genre-Band über die Jahrzehnte hinweg

Hier findest du demnächst ein Review!

EMI (53:45) Sich an einem Nachfolger von „Thick As A Brick“ zu versuchen, ist ungefähr so wahnsinnig, als wenn Metallica ein zweites „Master Of Puppets“ ankündigen würden. Das geniale Konzeptalbum aus dem Jahr 1972 zählt zu den größten Klassikern des Progrock-Genres, und wenn Teil zwei darüber hinaus noch nicht mal als Jethro-Tull-Scheibe, sondern als IAN

Ein makelloses Ohrwurm-Feuerwerk wie „Aqualung“ lässt sich nicht übertreffen, und daher umschiffen Tull clever sämtliche Vergleichsklippen und lassen ihrer Überflieger-LP ein aus einem einzigen, nur aufgrund der Vinyl-Restriktionen in zwei Teile gesplitteten Song bestehendes Konzeptalbum folgen. Unglaublicherweise gelingt es ihnen, die 44 Minuten genauso eingängig wie eine Hitsingle-Compilation zu gestalten, obwohl in Sachen Komplexität kräftig

Ende der 70er erreichen Tull ihren Live-Zenit. Alle Klassikeralben sind veröffentlicht, die Setlists lesen sich entsprechend hochklassig, und das Sextett-Line-up mit Basser John Glascock und den beiden Keyboardern John Evan und David Palmer zählt zu den stärksten der hochfluktuativen Bandgeschichte. Die im Frühsommer 1978 während der Europatour aufgezeichnete Doppel-LP „Bursting Out“ enthält fast alle Hits,

Das bekannteste und erfolgreichste Tull-Album und tatsächlich eines ihrer besten. Die frühe Bluesrock-Phase ist abgeschlossen, Tull haben ihre gänzlich eigene Nische in der spannenden Schnittmenge aus Prog, Folk, Blues, exzentrischer Melodieführung, durchaus auch mal harten Gitarrenriffs und typisch britischer Kauzigkeit gefunden. Im Unterschied zu anderen Prog-Zeitgenossen wird weder gefrickelt noch bombastelt, und dennoch besticht „Aqualung“