Mit „Til Klovers Takt“ betreiben die norwegischen Black-Metal-Veteranen KAMPFAR kompromisslose Selbstverwirklichung, wie uns Gitarrist Ole Hartvigsen und Frontmann Per-Joar Spydevold alias Dolk kurz nach ihrer Rückkehr von einer erfolgreichen Europatournee mit ihren Geistesbrüdern Taake erzählen.

Es ist der zweite Teil der im Frühjahr begonnenen „Northern Alliance“-Tour von Taake und Kampfar, doch die beiden norwegischen Urgesteine sind im Laufe der letzten 30 Jahre schon häufiger gemeinsam durch Europa gereist, um ihre jeweils recht unterschiedlichen Lesarten von Black Metal unter die Leute zu bringen. Dementsprechend herrscht eine irgendwie vertraute Stimmung im gut gefüllten Vorzeigeclub der wallonischen Provinzhauptstadt Arlon, zumal auch die Vorband nicht erst seit gestern herumlärmt und letztlich alle drei Acts einen ordentlichen Sound haben.

Ein multinationales Package, was uns am heutigen Samstagabend im traditionellen Essener Metalclub Turock erwartet. Umrahmt von den US-Amerikanern VELNIAS und dem norwegischen Headliner KAMPFAR treten mit HELRUNAR und OBSCURITY zwei renommierte Pagan-Metal-Acts zum westfälischen Heimspiel an.

Norway´s Finest stehen kreativ im vollen Saft, auch wenn sie dabei kaum Wagnisse eingehen. Aushängeschild Dolk erkennt darin eine Standortbestimmung und zeigt sich aggressiver denn je, auch wenn seine Band gerade jetzt im dritten Jahrzehnt ihres Bestehens endlich auf breiterer Ebene wahrgenommen wird, weil: Nomen est omen.

KAMPFAR, und vor allem Bandkopf Dolk (40), zählen zu den glaubwürdigen Konstanten des Pagan Metal. Für Neueinsteiger in die Materie: Im Pagan Metal kommen Trinkhörner, Tanzlieder, Kindertexte und „Musikantenstadl“ ausdrücklich nicht vor. Wer von dieser Info nicht schockiert ist, kann sich „Develmakt“, das neue Album der Norweger, getrost zulegen.

Mit brillantem Black Metal wurden wir in diesem Jahr nicht gerade verwöhnt. Eine der wenigen positiven Ausnahmen ist “Heimgang”, das vierte Album der Norweger KAMPFAR. Der 35-jährige Bandkopf Dolk parkte seine Stachelarmbänder in der Redaktion und plauderte los.

Zurück aus jahrelanger Versenkung, streifen die Südnorweger wieder durch die Wälder und besingen auf ihrem neuen Album „Kvass“ die ungezügelte Kraft der nordischen Natur. Frontkreischer Dolk berichtet.

Das Anliegen, die rauhe Schönheit der Natur mit Hilfe brechend harter Musik zu beschreiben, haben viele norwegische Black Metal-Bands. Doch längst nicht alle Musiker lassen dem Anspruch Taten folgen und entpuppen sich dabei auch noch als interessante Gesprächspartner. »Aber ich möchte niemals das Wort „Elite-Band“ in den Mund nehmen«, bleibt der Nordländer auf dem Boden