Er ist Waffennarr, Fan von Trump und Randgruppenverhöhnung. Ein Großmaul und Lehrling von Ted Nugent. Während dieser seit den Siebzigern keinen Hit mehr hatte und jetzt in Casinos auftritt, dreht Bob Ritchie noch immer am großen Rad. Das kann er sich seit ´All Summer Long´ leisten. Also heißt der erste Song seiner neuen Platte auch

Atlantic/Warner (65:35) Okay, ich gebe es zu: Seit Robert James Ritchie alias KID ROCK sich von seinen HipHop/Rap-Rock-Roots entfernt hat, habe ich einen Softspot für ihn. Ein Album wie „Born Free“ gehört mit seiner prägnanten Mischung aus Southern Rock, Soul, Blues, Gospel und Motown in den Kanon der besten amerikanischen Mainstream-Rockalben, und die prägnanten Texte,

Eins gleich vorweg: Wer den Vorgänger „Rock N Roll Jesus“ seinerzeit genauso scheiße fand wie Herr Rensen (O-Ton: „Hier findet sich wenig wirklich Gutes, aber viel belangloses Mittelmaß“), wird auch mit „Born Free“ nicht allzuviel anfangen können. Wer allerdings die Tatsache, dass KID ROCK stilistisch endgültig aus dem Rap-Metal-Kontext ausgebrochen ist und sich stattdessen lieber

(53:12) KID ROCKs ´98er Durchbruch-Album „Devil Without A Cause“ war ein wegweisender Rap-Rock-Donnerschlag, doch seitdem geht´s kontinuierlich bergab mit dem selbsternannten „American bad-ass“. Auf „Rock N Roll Jesus“ findet sich wenig wirklich Gutes (der sonnige, mit Lynyrd-Skynyrd-Zitaten gewürzte Country-Rocker ´All Summer Long´, das Everlast-artige ´Don´t Tell Me U Love Me´) und viel belangloses Mittelmaß. Der

Statt nach x Millionen verkauften Platten der Welt endgültig den goldberingten Stinkefinger zu zeigen, will es der „pimp of the nation“ auf „Cocky“ von der Hausfrau bis zum Vollasi jedem recht machen. Nicht sonderlich cool für einen selbsternannten Outlaw, aber der Glanz der Platinauszeichnungen war wohl verführerischer als das Scheißegal-Image. Harte Raprock-Nummern wie ´Forever´ oder

KID ROCK ist mit über acht Millionen verkauften Exemplaren seines letzten Albums 'Devil Without A Cause' der zur Zeit mit Abstand erfolgreichste Rock-Künstler der USA (zum Vergleich: Limp Bizkit brachten es gerade mal auf fünf, Metallica auf vier und Korn gar nur auf drei Millionen vertickte Einheiten ihrer aktuellen Scheiben). Anstatt jedoch erst mal in

KID ROCKs größte Stärke ist die beinahe schon unverfrorene Spritzigkeit, mit der er scheinbar altbackene Zutaten zu einem knackarschfrischen Fünf-Gänge-Gourmet-Menü zusammenklatscht. Hauptbestandteile im Sound des weißen Dreadlock-Gestörten aus Detroit sind Old School-Rap-Elemente à la Run DMC und Rage Against The Machine-Gitarrenüberfälle. Auf der Speisekarte stehen aber auch zahlreiche Jazz- und Blues-Einschübe, zwei exzellente Soul-Sängerinnen, ein

So witzig und überraschend wie ein Knallbonbon kommt KID ROCK auf seinem Debüt "The Polyfuze Method' daher. Als hätte er zuviel Beastie Boys gehört, versieht KID ROCK seine Songs mit Riffs und Grooves von der gesamten Saunapalette. Ob knochentrocken oder satt, ob verzerrt oder durch Megaphon entstellt, ob live aus dem Proberaum oder gesampelt, ob