Zehn Jahre LACRIMOSA - zumindest für alle, die der Gothic-Szene nicht völlig negativ gegenüberstehen, ein Grund zu feiern. Und das machen Tilo Wolff und Anne Nurmi, indem sie ihren zahlreichen Fans eine Live-DVD präsentieren, der man ohne größere Bedenken ´nen Kaufempfehlungssticker verleihen kann. Doch kommen wir zuerst zum Negativen: Im Vergleich zum natürlich gleichnamigen Video

Hall Of Sermon/Sony (123:02)Das überaus umfangreiche „Live In Mexico City“  dokumentiert überzeugend, wie groß Thilo Wolff, Anne Nurmi und ihre Gefährten auch in der Ferne sind: Mit riesigem Enthusiasmus feiern die Menschen in Mexiko große und kleine Hits der Band ab, singen Refrains mit und haben dabei einfach Recht. LACRIMOSA befinden sich in fantastischer Form

Hall Of Sermon/Sony (53:58) Tilo Wolff redet Klartext. Kaum läuft’s mal gut, hat einer was dagegen: „Irgendein Arsch ist immer unterwegs“, dichtet Wolff im Opener und klingt dabei wie ein Deutschrock-Poet. Ansonsten aber klingt auf „Revolution“ das meiste wie immer, trotz des Albumtitels. Die Gitarren sind noch einmal etwas härter und verzerrter, Wolff selbst klingt

Hall Of Sermon/Sony Eines vorweg: Die Songs der Promo-Version, auf der diese Rezension beruht, sind stark gekürzt, weswegen das Folgende nur ein oberflächlicher Eindruck sein kann. Zum 20-jährigen Bandjubiläum zeigt „Schattenspiel“ anhand unveröffentlichter Songs recht eindrucksvoll die Entwicklung LACRIMOSAs von elektronischer Dark-Wave-Tristesse zu immer opulenteren, immer härter rockenden Arrangements. Schaut man jedoch genauer hin, offenbaren

LACRIMOSA wandelten schon immer auf dem Grat zwischen echter Tiefe und schlichtem Kitsch. „Sehnsucht“ verlässt diesen Grat und hüpft abwechselnd von der einen auf die andere Seite. Das Artwork zum Beispiel ist einfach nur peinlich, ebenso der schunkelige Refrain von ´Mandira Nabula´. Andererseits ist „Sehnsucht“ musikalisch eines der rauesten LACRIMOSA-Alben überhaupt: Vor allem Tilo Wolff

(31:46) Einen amtlichen Nachschlag zum „Lichtgestalt“-Album präsentieren LACRIMOSA in Form dieser EP. Enthalten ist der Titelsong einmal in der Albumversion und in einem Remix, der nicht nur nach Tilo Wolffs Zweitband Snakeskin benannt ist, sondern sich auch danach anhört. Sehr elektronisch und ziemlich anstrengend; kann man mögen, muss man aber nicht. Besser sind da schon

(70:04) Schön, dass es noch Bands gibt, auf die man sich verlassen kann. „Lichtgestalt“ ist nicht mehr und nicht weniger als das, was man idealerweise von LACRIMOSA erwartet: nämlich großes, pathetisches, fantastisch produziertes Gothic-Kino. Nirgendwo kann man schöner in herzerweichenden Streichern schwelgen, sich an liebevoll ausgetüftelten Arrangements erfreuen und sich trotzdem ein paar Minuten später

(ca. 70 Minuten) Alles wird gut! Oder: Bleibt alles anders! Alternativ: Pflichtkauf! LACRIMOSA-Fans bekommen einmal mehr die musikalische und lyrische Vollbedienung, die sie von Deutschlands führender Genre-Kapelle auch erwarten durften. Der schlichtweg fantastischen, zwölfminütigen Overtüre ´Kyrie´ lässt man mit der ersten Singleauskopplung ´Durch Nacht und Flut´ das eingängigste und vorab von einigen Fans auf Grund