Sind LAIBACH eine künstlerisch wertvolle Band? Ja, da sie mit ihren Provokationen stets Grenzen überschritten und dabei eine Ästhetik entwickelt haben, die sie in der Kunstwelt originär und einzigartig macht. Sind LAIBACH eine Band, die auch gute Songs schreibt? Nein, und der qualitative Gehalt ihrer Musik konnte mit dem kreativen Anspruch niemals Schritt halten. „Party

(58:38) Ein harsches Sample, Polizeisirenen im Hintergrund - und dann der Gesang über ein „land of the free and home of the brave“: LAIBACH haben sich der amerikanischen Nationalhymne angenommen. Und längst nicht nur der: „Volk“ beinhaltet 13 größtenteils äußerst gewagte Interpretationen von Nationalhymnen sowie eine Military-poppige Hymne des virtuellen Staates NSK (Neue Slowenische Kunst).

(78:03/77:59) Diese Quasi-Best-of ist ein perfekter Augen- und Ohrenschmaus für LAIBACH-Fans: Augenschmaus deshalb, weil diese Doppel-CD im schicken Digibook kommt, inklusive eines strammen 44-Seiten-Booklets, in dem die Historie der slowenischen Military-Electro-Legende aufgedröselt sowie durch etliche Fotos dokumentiert wird. In optischer Hinsicht ganz klar die Höchstpunktzahl. Auf CD Nummer eins gibt´s erst einmal altbekannte Gassenhauer aus

(67:21) Sind LAIBACH gelebter Anachronismus oder doch eher der Inbegriff der Moderne? Wo liegt heute die Faszination einer der veröffentlichungsfaulsten Bands der vergangenen zehn Jahre? Ist es wirklich nur die Provokation, das militärische Element, die Marschpopmusik? Unbestreitbar ist, dass Scheiben wie "Opus Dei" (1987), "NATO" (1994) und "Jesus Christ Superstars" (1996) Staub aufwirbelten, Tore öffneten

LAIBACH entdecken auf "Jesus Christ Superstars" die Gitarre wieder und interpretieren sie in einem neuen Kontext. Die Slowenen machen sich dabei den Bombast und Pathos klassischer Werke zunutze, wobei sie eine immense Heaviness erzielen, die mit dem Heavy Metal nur entfernt etwas zu tun hat. Im Gegensatz zu Manowar, die ja ebenfalls stark von Wagner