1991: Der Verfasser dieser Zeilen hockt im zarten Alter von 17 Jahren, gefangen zwischen Kleinstadt-Oberstufen-Mief und pubertärem Onanie-Frust, in seinem Zimmer und atmet ganz tief den Duft einer Welt ein, die so unendlich weit entfernt zu sein scheint. Der experimentelle Metal befindet sich gerade in seiner Blütephase und öffnet dem Kind der tristen norddeutschen Tiefebene

'The Demo-Sessions 1993-94', von diesem Untertitel sollte man sich nicht irritieren lassen. Daß LAST CRACK trotz zweier guter Longplayer ("Sinister Funkhouse # 17" sowie "Burning Time", beide Roadrunner) lange Zeit ohne Deal waren, laßt keinerlei Rückschlüsse auf die Qualität der Band zu. Auch "Runheadstartscreaming" (kein Tippfehler) ist ein schwerverkäufliches Produkt, an dem sich die wenigsten

Ungewöhnliche Bands erfordern ebensolche Maßnahmen, offenbar auch im Promotion-Bereich. Das jedenfalls scheinen sich Roadrunner gedacht zu haben, als sie vor etwa einem Monat ein Introduction-Video (geile Idee!) von LAST CRACK versandten, auf dem Vokalist und Mastermind Buddo die Möglichkeit gegeben wurde, sich selbst und die Konzeption des neuen Albums - visuell entsprechend stimmig untermalt -

Ein Blick aufs Cover genügt schon, um festzustellen, daß es sich bei LAST CRACK nicht um eine Allerweltstruppe handelt - oder wann habt ihr zuletzt den Sänger einer Band mit seinem Albino-Meerschweinchen posieren sehen? Wahrscheinlich gar nicht, und ebenso groß ist die Chance, daß es schon einmal eine Platte wie "Sinister Funkhouse 17" gegeben hat!