Das letzte LEPROUS-Album „Aphelion“ war schon wieder weniger poppig als das durchwachsene „Pitfalls“, und auch wenn „Melodies Of Atonement“ nicht an die frühen Metal-Platten der Norweger anknüpft, klingt die Scheibe noch etwas knackiger als das Vorgängerwerk.

Eines vorweg: LEPROUS geben mir seit ihrem Pop-Schwenk mit „Pitfalls“ emotional längst nicht mehr so viel wie zu ihren prog-metallischen Hochzeiten. Trotzdem ist auch „Aphelion“ objektiv betrachtet wieder ein ebenso originelles wie hochwertiges Album geworden.

Davon, dass ausgerechnet der Disco-Sound und die Hitparaden der 1980er LEPROUS-Kopf Einar Solberg über schwere Depressionen hinweggeholfen haben, profitieren nun nicht nur aufgeschlossene Fans der Band, sondern musikalische Freistilschwimmer generell. „Pitfalls“ zeigt einen bisher ungekannten Weg aus dem Dilemma des zeitgenössischen Prog, Pop-Einflüsse scheinbar nur schablonenhaft mit Rock vereinbaren zu können. Statt nach Schema F

Nach dem Ehrfurcht gebietenden Wuchtbrocken „The Congregation“ lassen es LEPROUS ein wenig organischer und reduzierter angehen, ohne dabei das Anspruchsniveau auch nur um eine Drumstick-Breite abzusenken. „Malina“ lässt ein wenig die an Tool oder Opeth erinnernden ultraverdichteten Gitarren-Monolithen vermissen, begeistert dafür aber beispielsweise in ´Mirage´ oder ´The Weight Of Disaster´ mit leichtfüßigen und dennoch treibenden

InsideOut/Universal (65:48)Keine andere Band schafft es momentan so selbstverständlich wie LEPROUS, Fans moderner und traditioneller Prog-Metal-Klänge gleichermaßen aus den Stricksocken zu hebeln und dabei auch noch einen völlig eigenständigen Stil zu kultivieren. Das Kauzig-Verträumte von Fair To Midland findet sich auf „The Congregation“ genauso wieder wie die monolithische Urgewalt von Tool, das Epische Dream Theaters,

InsideOut/EMI (55:52) LEPROUS gehen weiterhin furchtlos voran. Doch auch bei den Norwegern sind irgendwann einmal stilistische Grenzen erreicht, die man nicht mehr überschreiten will. In Sachen Vielfalt ist „Coal“ im Prinzip also ein Rückschritt, doch Intensität und Tiefgang sind deshalb nicht weniger beeindruckend. Im Vergleich zum eher verspielten Vorgänger „Bilateral“ (2011), auf dem sich die

InsideOut/EMI (58:28) Mit jeder Menge hörbarer Begeisterung pflügen LEPROUS durch viele Jahrzehnte progressiver Musikgeschichte. Ob bombastische Refrains mit AOR-Einschlag, jazzig-komplexe Grooves, King Crimson´sche Chromatik, mehrstimmige Gesänge oder brutale Mathcore-Riffs: Die Norweger beherrschen ein gewaltiges Repertoire und klingen doch stets fokussiert und zugänglich. Vor allem die Gitarristen Tor Oddmund Suhrke und Øystein Landsverk überzeugen mit originellen