Das Herzstück dieses Albums bilden natürlich der 19-minütige Auftakt ´Pain Equals Funny´ und das darauffolgende, langsam walzende Sludge-Groove-Monster ´Working The Ditch´. Beiden merkt man an, welch immense Bedeutung die Rhythmen für diese Platte haben.

Im Werbeschreiben zum Album pöbelt das Trio lustig herum. Man muss an Helge Schneider denken. Es sei ein „verdammt gutes Album“ steht dort - und zwar eines, von dem „Green Day und Metallica“ sich wünschten, es herauszubringen, „hätten sie bloß die Eier“. Los geht´s mit einer neuen Variante des Beach-Boys-Klassikers ´I Get Around´, dieses Mal

Die Sickos sind bei einem Majorlabel untergekommen, und entsprechend massenkompatibler hat man das Songmaterial zusammengestrickt. Ist aber eigentlich auch gut so, denn die alten Lärmattacken konnte man bei klarem Bewusstsein kaum ertragen. Auf "Houdini" können die MELVINS endlich mal mit etwas brillieren, das man fast als Hits bezeichnen darf. Stilistisch wildert man allerdings nach wie

Re-Release diverser Raritäten, die im Februar '86 aufgenommen wurden.

Nicht irritieren lassen: Die Tatsache, dass die MELVINS dieses Album mit zwei Bassisten aufgenommen haben, führt nicht dazu, dass wir es hier mit einem tieftönenden Wuchtbrocken zu tun haben. Im Gegenteil: Stammspieler Steven McDonald und Teilzeitzupfer Jeff Pinkus fügen sich wohlgelaunt in einen bunten Trip, der in weiten Teilen klingt wie die Essenz eines stundenlangen,

Ipecac/Rough Trade (81:53)Es gab Zeiten, da wurden die MELVINS gerade auch in diesem Heft missverstanden und gescholten. Eigentlich sind sie eine der originellsten und am härtesten arbeitenden Vollprofi-Bands unserer Zeit, nur ist ihr hochfrequenter Output zwischen krachig-doomigem Eigenmarken-Rock und kruden Experimenten halt nix für jeden. Dieses Doppelalbum z.B. ist die Kombination aus einem neuen regulären

Ipecac/Soulfood (44:35) Böse Zungen behaupten, dass die MELVINS seit ihrem ´93er Überalbum „Houdini“ nicht eine einzige essenzielle Platte mehr gemacht haben, was angesichts von rund 25 Veröffentlichungen von 1993 bis jetzt ein verheerendes Zeugnis wäre. Ganz so weit würde ich in meiner Kritik zwar nicht gehen, aber es grenzt schon an Inflation und unnötiger Überpräsenz,

Ipecac/Soulfood (54:12) Die MELVINS covern 13 mehr oder minder bekannte, aber durchweg geschmackvolle Songs, und eigentlich müsste dies für ausreichend Spannung und gute Laune sorgen. Na ja, geht so. ´Warhead´ kann der Originalversion von Venom nicht mal ansatzweise das Wasser reichen, und das trotz Gastsänger Scott Kelly von Neurosis. Aus Queens ´Best Friend´ hat man