Ein kleines, gemütliches Festival, bei dem man selbst zu den Auftritten internationaler Größen bis in die vordersten Reihen marschieren kann. Gibt´s nicht mehr? Doch, doch – man muss nur nach Südschweden fahren.

26. - 28. Mai, Amphitheater Gelsenkirchen: Auch ein dramatisches Bundesliga-Finale, zwei Band-Absagen (Discharge und Exodus) sowie Line-up-Verschiebungen am Samstag konnten uns und euch die rauschende Party am Pfingstwochenende nicht versauen. Bei fantastischem Wetter feierten über 7.000 Fans sich und ihre Lieblinge. Und womit? Mit Recht! Auf den folgenden Seiten findet ihr die wie immer völlig subjektive Einschätzung der Rock-Hard-Redaktion zu den Geschehnissen vor und hinter den Kulissen. Ebenfalls verweisen wir auf auf die Mediathek des „WDR Rockpalast“, wo ihr bewegte Bilder vom Rock Hard Festival findet. Bis zum nächsten Jahr!

Ein lauer Maiabend, die leckere Currywurst von Dönninghaus, Michael Schenker im Haus: Es könnte nach zwei Jahren Konzertpause schlechter laufen. Denn schon auf dem Papier ist die MSG-Mannschaftsaufstellung um Länger besser als die Altherrengarde der Temple-Of-Rock-Besetzung von 2014 mit Herman Rarebell und Francis Buchholz von den Scorpions. Drummer Bodo Schopf (Eloy, The Sweet, Eric Burdon), Bassist Barend Courbois (Vengeance, Gary Barden) und Gitarrist/Keyboarder Steve Mann (McAuley Schenker Group) sorgen dafür, dass die laufende Tour zu Michael Schenkers 50-jährigem Bühnenjubiläum einen würdigen Rahmen bekommt. Mit Robin McAuley hat der in Brighton lebende Hannoveraner ebenfalls einen alten Weggefährten mit an Bord, also kann nichts schiefgehen.

Was folgt auf „Immortal“? Natürlich „Universal“. Michael Schenker ist bekannt dafür, so ein bisschen in seiner eigenen Welt zu leben und seine eigene Sprache zu sprechen. Vor allem in musikalischer Hinsicht hat der exzentrische Blonde mit seiner Flying V eine völlig neue Lingua erschaffen. Davon legt auch das aktuelle MSG-Studioalbum eindrucksvoll Zeugnis ab. Diesmal als Hauptsänger mit im Boot: Ronnie Romero, eine Entdeckung von Ritchie Blackmore. Im ausführlichen Interview zeigt sich Schenker wie üblich meinungsstark.

Auch Gitarrengötter müssen sich dem Virus beugen: Corona brachte den Aufnahmeprozess für das neue Album der MICHAEL SCHENKER GROUP ordentlich durcheinander.

Feste soll man feiern, wie sie fallen: Gitarrist Michael Schenker darf im kommenden Jahr 50 Jahre als Profimusiker zelebrieren. Anlässlich dieses Jubiläums erscheint am 29. Januar sein nächstes Studioalbum „Immortal“, das mit zahlreichen Gastauftritten gespickt ist. Wir hörten vorab rein.

Eine Karriere in Konjunktiven: MICHAEL SCHENKER spielte bei den Stones vor, hätte mit Aerosmith, Rush oder Ozzy arbeiten können. Stattdessen setzt er auch „im dritten Teil seines Lebens“ auf den eigenen Namen. Im Gespräch zur neuen DVD/CD-Veröffentlichung „Michael Schenker Fest“ räumt er mit der Vergangenheit auf und schaut positiv nach vorn.

Zugegeben, eine MICHAEL SCHENKER-Story alle Jahre wieder mit der abgedroschenen „Attack Of The Mad Axeman“-Phrase zu beginnen, riecht so richtig schön nach Klischee. Andererseits hat sich Rudolfs kleiner Bruder 1981 auf der zweiten MSG-Scheibe selbst mal freiwillig so betitelt - und lag damit womöglich näher an der Wahrheit als beabsichtigt... - „Mad“ wie in „ein