Nach den etwas zurückgelehnteren „Here Be Monsters“-Scheiben loten MOTORPSYCHO wieder die Extreme ihres atemberaubend großen und sternenreichen Klangkosmos aus. Mit dem Titeltrack wird dem Hörer gleich ein anspruchsvoller Opener in die Gehörgänge gedrückt, der das Yes-Schwergewicht „Tales From Topographic Oceans“ und die frühen King-Crimson-Werke gekonnt ins 21. Jahrhundert beamt. Massive, tonnenschwere Riffs bilden das Fundament

Der Grundstock von „Here Be Monsters“ wurde als Auftragsarbeit für eine Jubiläumsfeier des Norwegischen Technikmuseums komponiert, gefiel MOTORPSYCHO aber so gut, dass sie das Material weiter ausfeilten und daraus ein eigenständiges, sehr detailverliebt arrangiertes Album formten. Stilistisch mäandert die Scheibe mit einer Mischung aus hypnotischer Sogwirkung und schwebender Tiefenentspanntheit durch die frühe Ära des Psychedelic-

Stickman/Soulfood (60:47) Der erste Höreindruck: ein typisches, aber relativ unspektakuläres MOTORPSYCHO-Album. Der zweite Eindruck: Hinter der ein wenig blassen Fassade verbirgt sich etwas Großes, Epochales. Der dritte und verblüffendste Eindruck: Hier gelingt es einer Band auf geniale Weise, wesentliche Elemente der Britprogger Yes in ein völlig anderes und zutiefst eigenständiges Soundgewand zu hüllen. Das kuschelig-gänsehäutige

Stickman Records/Soulfood (45:08) Nach dem famosen Jazz-Prog-Orchesterwerk „The Death Defying Unicorn“ düsen MOTORPSYCHO wieder ein wenig erdnäher durchs All. Im Vergleich zum letzten regulären Studiowerk „Heavy Metal Fruit“ wird nicht ganz so hart und mit Ausnahme der 17-minütigen King-Crimson-Verbeugung ´Ratcatcher´ auch weniger jazzig nach den Sternen gegriffen, dafür stehen Sixties-Psychedelic-Pop und intelligenter Stoner-Garagen-Rock mit zähnefletschenden

(85:04) Vielleicht liegt es am Ausstieg des langjährigen Drummers Hakon Gebhardt, vielleicht auch an der bewussten Beschränkung auf rohen Garagenrock: MOTORPSYCHO können nicht mehr ganz so grandios verzaubern wie auf ihrem 2002er Meisterwerk „It´s A Love Cult“. Es fehlen die furiosen Übermelodien, die einem damals Tränen der Ergriffenheit in die Augen trieben, und die wunderbar

Diese begnadeten Norweger müssen das Geheimnis der Zeitreise geknackt haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie auf „It´s A Love Cult“ mehr nach den Sixties klingen als viele Bands aus jenem goldenen Jahrzehnt der musikalischen Innovationen. MOTORPSYCHO machen genau da weiter, wo Brian Wilson und Syd Barrett damals aufhören mussten, als sie in

MOTORPSYCHO sind in der Regel ein guter Gradmesser für die Befindlichkeit des Indie-Rock. Nimmt man "Let Them Eat Cake" zum Maßstab, dann hat die Gitarre kaum noch eine Zukunft. Angesichts dieses Albums ist es nämlich unvorstellbar, daß die Norweger Alben wie "Demon Box" geschaffen und auf Festivals wie dem Dynamo Open Air gespielt haben. Nach

Kaum eine Band ist so fleißig wie MOTORPSYCHO. Die Norweger schaffen es trotz ihrer zahlreichen Gigs, jedes Jahr mehrere EPs und mindestens einen Longplayer zu veröffentlichen. Nach "Timothy's Monster" ('95) ist jetzt sogar mal wieder ein Doppel-Album fällig, allerdings ein verdammt kurzes, denn rund 82 Minuten Spielzeit bedeuten im Klartext, daß "Trust Us" auch auf