Selbst als der Hype um Grunge in den frühen Neunzigern alle Boote aus Seattle anhob, kamen die vergleichsweise populärsten Alben dieses legendären Vierers nie über solide zweistellige Plätze in den Albumcharts hinaus. Den britischen, wohlgemerkt. In der Heimat reichte es mit „Piece Of Cake“ gerade mal knapp für die Top 200. Das liegt damals wie

Krach statt Kommerz - MUDHONEY bleiben ihren Prinzipien treu und streuen weiter mit ihrem Rotzrock Salz in die Wunden der postmodernen US-Gesellschaft. Ihre zehnte Scheibe in 30 Jahren Bandgeschichte ist wieder ein kurzes, aber knackiges Statement in Richtung Weißes Haus, Social Media und aller anderen Institutionen, denen man aufgrund von gesundem Menschenverstand kritisch gegenüberstehen kann.

Sub Pop/Cargo (34:11) Dass sich die Sub-Pop-Originale MUDHONEY mit ihrem schnoddrigen Indie-Punk nur ungern in den Grunge-Topf werfen ließen, kann man nur zu gut verstehen. Ein bisschen schräg, ein bisschen schrammelig, aber nie die Grenzen zum blutarmen Indie-Schnösel-Rock überschreitend, legen MUDHONEY ein tolles Energiepaket vor, das Genre-Liebhaber gelassen antesten können. „Vanishing Point“ wirkt größtenteils live

(44:24) Mit ´Touch Me I´m Sick´ lieferten MUDHONEY 1989 eine der wichtigsten Hymnen der Grunge-Generation. Vom Seattle-Hype ließ sich die Band jedoch nie vereinnahmen, sondern blieb sich stets treu. Ihr von Mark Arms nasalem Gebrüll geprägter Fuzz-Rock klingt auch heute noch so dreckig und kaputt wie damals. Dennoch gibt es auf „Under A Billion Suns“

Liebe Kinder, gebt fein Acht, ich habe euch was mitgebracht! Wem leider nicht die Gnade der frühen Geburt zuteil geworden ist, der hat mit dem neuesten Album von MUDHONEY die einmalige Möglichkeit, 30 Jahre Rock´n´Roll-Geschichte im Zeitraffer aufzuarbeiten. Auch wenn Sänger Mark Arm immer wieder als Erfinder des Grunge bemüht wird, haben MUDHONEY mit Grunge

Dieser Titel ist der blanke Hohn und müßte eigentlich "Yesterday Hit Today" heißen. Die neue Scheibe bietet nämlich mal wieder Anachronismus in Reinkultur. Die mit der Grunge-Welle nach oben gespülte Seattle-Band kann oder will sich einfach nicht weiterentwickeln, selbst das Mark Arm-Sideproject Monkeywrench klang, abgesehen von den leichten Blues-Anleihen, nach dem typischen, in bester Stooges/Iggy

Auch wenn anderswo in Seattle mehr Geld verdient wird: MUDHONEY bleiben ihrem schrammeligen Garagen- Indie-Pop-Punk treu. Mal etwas zurückhaltend ('In The Blood', 'Between Me & You Kid'), mal spacigmonstermagnet. Der Rest liegt dazwischen und ist ebensowenig leicht verdaulich wie erwähnte Titel. Auch wenn die Produktion ansprechend ist und die Songs nach mehrmaligen Durchläufen manchmal sogar

'Every Good Boy Deserves Fudge' war ein ziemlich weakes Album, kein schlechtes, aber halt ziemlich weak und schlecht konsumierbar für den "toleranten Metaller". "Piece Of The Cake" hingegen, von den Dinosouriern des Seattle-Grunges in aufwendiger 16-Spur-Technik in zwo Wochen aufgenommen, knüpft nahtlos an die Sub Pop-Heavy-As-Shit-Klassiker von Arm und Co. an. Statt Folk und Beet