Der womöglich berühmteste Beschaffungskriminelle der Szene ist zurück, zehn Jahre nachdem das vermeintlich letzte echte, eher durchwachsene NACHTMYSTIUM-Album „The World We Left Behind“ erschienen ist.

Um eines gleich vorwegzunehmen: Das hier ist ein Musik-Review. Ob Blake Judd ein Junkie, Betrüger oder Krimineller ist, tut in diesem Rahmen nichts zur Sache. Man muss kein guter Mensch sein, um gute Musik zu machen, aber in dieser Hinsicht hat der Grenzgänger nach den skandalös-tragischen Vorgängen von 2014 eine Lücke gerissen, die bislang keine

Century Media/Universal (54:43)Wenn man das überraschend nichtssagende Eröffnungsinstrumental ´Intrusion´ einfach mal ignoriert, spiegeln die ersten drei Tracks auf „The World We Left Behind“ den Kosmos von Black Judd und seiner (zum Teil neuen) Hintermannschaft perfekt wider: ´Fireheart´ ist mit seinen Liebesbeweisen gen Postpunk und Wave so was wie das ´Borrowed Hope And Broken Dreams´ der

Century Media/EMI (60:01) Die beiden vorangegangenen „Black Meddle“-Alben waren schon im Titel eine Verbeugung vor Mainman Blake Judds großem Einfluss Pink Floyd, und „Silencing Machine“, extremst erwartet seit Monaten, soll nun der eine Schritt zurück sein, der die Band wieder konsequenter im „reinen“ Black Metal platziert. Nur: Es ist eigentlich völlig egal, wo man die

Candlelight/Soulfood (48:23) Teil eins des „Black Meddle“-Konzepts präsentierte einen ansehnlichen, in einem leidenschaftlichen Fick von Black Metal und Pink Floyd gezeugten Prog-Satansbraten. „Addicts: Black Meddle Part II“ legt den Verdacht nahe, dass die Eltern ´ne offene Beziehung führen, in der auch die NachbarInnen Postrock und Eighties-Darkwave ab und zu beglückt werden. NACHTMYSTIUM huldigen so offensichtlich

Battlekommand (16:45) Kaum haben wir uns daran gewöhnt, dass NACHTMYSTIUM ihren Black Metal gern mit psychedelischen Schlaghosen-Exkursen anreichern, ist bei der Truppe aus Chicago schon wieder Schluss mit lustig. Die „Doomsday Derelicts“-EP ist eine Reise in sehr frühes, rüpelig-rock´n´rolliges Schwarzmetall, versprüht in einem Atemzug Aggression, Arschschweiß und Erhabenheit und ist mit ´ner guten Viertelstunde viel

Candlelight/Soulfood (26:24) Bandchef Blake Judd sieht NACHTMYSTIUM mittlerweile als Black-Metaller mit Hippie-Touch. Es verwundert daher nicht, dass sich „Worldfall“ in einer kauzigen Schnittmenge aus tiefdunklen und zumindest dezent blumigen Klängen bewegt. Der Titeltrack dieser EP ist verstörende, düstere Midtempo-Feierlichkeit (mit einem beinahe fröhlichen Gitarrensolo), ´Depravity´ semi-epische alte Schwarzmetall-Schule, der neu eingespielte Band-Oldie ´Solitary Voyage´ majestätischer

(45:18) NACHTMYSTIUM zählen in der amerikanischen Black-Metal-Szene zu den wichtigsten Bands. Zahlreiche Veröffentlichungen, zahlreiche Line-up-Wechsel, getreu dem Motto: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Bislang polterten die Mannen um Mastermind Blade Judd immer ordentlich fies und dreckig durchs Unterholz - mit allem, was der Black-Metaller gemeinhin liebt: Pappkarton-Drums, blechern-matschige Gitarren, Gekeife, kein Firlefanz. Doch damit