Shane Embury ist der musikalische Kopf der britischen Extremisten Napalm Death, und seine Autobiografie eine humorvolle Infoquelle zur Band, Szene und Person. Die vielschichtige Persönlichkeit des schweigsamen Bassisten entfaltet sich in einer sehr offenen Lebensbeichte: arm aufgewachsenes Kind einer unterstützenden Mutter, die störende Nachbarn mit einer LP der italienischen Thrash-Vorreiter Bulldozer verschreckt, und eines unzugänglichen

Eine Band, die ein gesamtes Genre definiert hat, hätte alles Recht der Welt, sich für den Rest ihres Lebens zu wiederholen. Doch die Grind-Schublade ist eh größer, als man es als Purist wahrhaben will. Bereits die frühe NAPALM DEATH-Triebfeder Mick Harris (dr.) wollte immer über den Tellerrand blicken, was sich schon bald als kalte Industrial-Facette

"From Enslavement To Obliteration" wurde in unserem 1988-Special sträflichst unterschlagen. Deshalb gibt's jetzt mit "etwas" Verspätung eine Verneigung vor diesem Zehn-Punkte-Überwerk. Nachdem das Line-up zwischen den beiden Sessions, aus denen der (ebenfalls unschlagbare) Vorgänger "Scum" zusammengebastelt wurde, fast komplett auseinanderfällt, stehen NAPALM DEATH bereits 1987 ohne Originalmitglieder da. "Scum" geht allerdings kommerziell durch die Decke,

Als Uli Jon Roth beim diesjährigen Rock Hard Festival das damals aktuelle Cover unserer Ausgabe (Cardinal Copia/Ghost) zu Gesicht bekam und fragte, was das denn für ein Typ sei, legte er einen stark verwirrten Blick auf, der wirklich Bände sprach - und genauso würde der ehemalige Scorpions-Gitarrist seine Stirn runzeln, wenn er hören würde, was

NAPALM DEATH haben sich schon immer gern abseits des klassischen Albumformats ausgetobt. Dabei fielen einige ihrer besten bzw. kultigsten Outputs ever an („Peel Sessions“, Split-Flexi mit S.O.B.), aber auch stilistische Schlenker, bei denen sich die Gefolgschaft irritiert am Kopf kratzte. Nach dreieinhalb Dekaden Band-History ist man diese Über-den-Tellerrand-Guckerei gewöhnt, sodass „Coded Smears...“ eher Ergänzung als

Nie zuvor wurden Hyperspeed und Brutalität dermaßen perfekt vereint. Auf der Hardcore/Punk-Seite der NAPALM DEATH-Einflüsse stehen Discharge, Chaos U.K., Siege, Septic Death und diverse irrwitzige Finnen-Kommandos. Einzigartig werden die Briten durch das Hinzupacken von frühem Brutal-Metal, speziell von Celtic Frost und Repulsion. Die Hardcore-Punks kapieren diese zusätzliche Ebene nicht, und die Metal-Szene denkt immer noch,

Century Media/Universal (40:27)Nein, altersmilde werden die Grind-Götter selbst mit Mitte 40 nicht - wo NAPALM DEATH draufsteht, ist auch NAPALM DEATH drin. Allein das Cover mit der leckeren Fleischverpackung ist ein, ähem, Augenschmaus. Ganz recht, es ist sicher nicht verkehrt, eine der intensivsten Livebands des Planeten als Gesamtkunstwerk zu betrachten. Das beginnt beim gewohnt konsumkritischen

WormHoleDeath/Soulfood (43:34)Haben wir es noch mit der Renaissance des Thrash Metal zu tun oder schon mit dem totalen Overkill? Schwer zu sagen. Zumindest ist das Genre noch immer für positive Überraschungen gut, wenn man etwa an die Katalanen Crisix denkt. NAPALM STORM (die Fantasie bei der Wahl des eigenen Bandnamens scheint schier unerschöpflich zu sein)