Wie alle anderen NINE INCH NAILS-Alben steht auch „With Teeth“ im übermächtigen Schatten des Meisterwerks „The Downward Spiral“, das als Blaupause aller Trent-Reznor-Werke gilt. Dabei hat auch der vierte Studio-Longplayer aus der Schmiede des Chef-Nagels das Zeug zum Genre-Meilenstein. Geradliniger, weniger verspielt und reduzierter bei den Gefühlsausbrüchen – sei es in Richtung Depression oder Aggression

Die Zeiten, in denen man einer neuen Veröffentlichung von NINE INCH NAILS entgegenfieberte, sind lange vorbei. Trent Reznor schien sich mit unterkühlter Computermusik zufrieden zu geben, die kaum noch rockte. Gerade deshalb grenzt es an kommerzieller Selbstverstümmelung, dass die von Fans seit langem ersehnte Rückbesinnung auf die bahnbrechende Attitüde der neunziger Jahre auf einer EP-Trilogie

The Null Corporation (21:06)„Endlich wieder negativ“, lautet ein Amazon-Kommentar zur neuen NINE INCH NAILS-EP „Not The Actual Events“, die das erste musikalische Lebenszeichen seit Jahren von Trent Reznor ist, das NICHT auf Soundtrack-Stücke oder zumindest Soundtrack-artige Musik setzt. Natürlich mutet der Output von Mastermind Reznor auch anno 2017 atmosphärisch an, aber diesmal gibt es wieder

Universal (61:50) Trent Reznor ist mit 48 ein gesetzter und gemachter Mann. Drogensucht überwunden, geregeltes Familienleben, zwei kleine Kinder, Grammy-, Golden-Globe- und Oscar-Auszeichnungen für seine Hollywood-Soundtracks - der Soundmagier ist längst nicht mehr der Mensch, der der Welt einst all die düsteren, kaputt-genialen NINE INCH NAILS-Platten schenkte. Einen hyperintensiven Alptraum wie „The Fragile“ wird es

(44:04) Nur wenige Wochen nach dem Instrumental-Doppelalbum „Ghosts I-IV“ bringt NINE INCH NAILS-Boss Trent Reznor via Internet schon das nächste Album „The Slip“ unters Volk. Und das ist musikalisch eine Mischung aus den letzten drei Veröffentlichungen. Mit dem Einfluss des songdienlichen Pop-Appeals von „With Teeth“, der verstörenden Experimentierfreudigkeit von „Year Zero“ und der atmosphärischen Dichte

Bei „innerhalb von nur zehn Wochen eingespielt“ und „über weite Strecken improvisiert“ müssten eigentlich schon sämtliche Alarmglocken klingeln. Natürlich gibt es Künstler, die aus dem Bauch heraus grandiose Scheiben aufnehmen können, aber Trent Reznor gehörte noch nie dazu. „Ghosts I-IV“ klingt trotz diverser interessanter Sound-Collagen seelen- und belanglos, mordsmäßig langweilig und - um mal etwas

(110:15) Seitdem NINE INCH NAILS ohne Major-Plattenfirmen-Vertrag dastehen, sprüht Bandkopf Trent Reznor vor Kreativität. Das erste in der neugewonnenen Freiheit entstandene Werk hört auf den Namen „Ghosts I-IV“ und ist ein innerhalb von nur zehn Wochen eingespieltes und über weite Strecken improvisiertes Doppel-Instrumental-Album. Wer nach klassischen Songstrukturen, eingängigen Hooklines und hitverdächtigen Singlemelodien sucht, ist hier

Die ersten Year Zero-Hörproben im Internet verwirrten, verstörten mit chaotischen Soundcollagen und dünner mp3-Elektronik, doch das klanglich deutlich hochwertigere finale Album präsentiert sich beeindruckend intensiv, in sich schlüssig und weit weniger sperrig als befürchtet. Trent Reznor hat die banalen Popsong-Formeln von With Teeth (wohl eher Without Teeth) zurück auf die sonnenüberflutete Blumenwiese getreten, die Experimentierfreude