Hendrik „Henne“ Bruns hat keinen Bock auf Kasperletheater, gibt er im Interview zur neuen Scheibe zu Protokoll. Der Gitarrist meint damit Bands, die sich mehr auf ihr Outfit und die Show konzentrieren als auf die Musik. Ein Vorwurf, den sich OBSCENITY sicher nicht gefallen lassen müssen. Seit 1989 stehen die Oldenburger für Qualitäts-Death-Metal amerikanischer Prägung.

Kolony/Alive (44:57)Was für ein Brett! Nach dem zwar soliden, aber wenig aufregenden 2012er Album „Atrophied In Anguish“ melden sich die Oldenburger mit einem Kracher erster Güte zurück. Auf dem neunten Album der Nordlichter stimmt einfach alles. Das Songwriting ist spannend, die Riffs grooven fett und sind technisch versiert, aber nicht verfrickelt. Und das Sahnehäubchen sind

Apostasy/Edel (37:18) Sie waren wohl nur mal kurz Kippen holen. 2009 lösten sich OBSCENITY auf, ein Jahr später gab es bereits die ersten erfolgreichen Wiederbelebungsversuche. Und nun also ein neuer Longplayer, der erste seit sechs Jahren. Positiv fällt direkt der Sound auf: räudig, druckvoll, aber ohne allzu viel modernen Schnickschnack. Hoch anzurechnen ist den Norddeutschen

(42:04) Donnerwetter! Besser als auf „Where Sinners Bleed“ kann man nordamerikanisch beeinflussten Death Metal heutzutage kaum zocken. Dampfwalze trifft auf Nähmaschine, Holzhammer auf Präzisionsskalpell. Vier Jahre nach „Cold Blooded Murder“ spielt sich das Oldenburger Todesbleischwadron OBSCENITY auf dem siebten Studiolangeisen in einen regelrechten Rausch und packt den Hörer mit seinem brutalen, von allerlei technischen Raffinessen

Kinder von Traurigkeit waren OBSCENITY ja noch nie, aber auf ihrem aktuellen Longplayer teilen die Norddeutschen wirklich sehr ordentlich aus! Reichlich kompromisslos prügeln sich die Herrschaften durch acht heftig-brutale Soundmassaker, gleiten dabei aber nie in sinnloses Gebolze ab. Nein, OBSCENITY agieren auf einem technisch anspruchsvollen Level (vor allem der Drummer leistet Unglaubliches!), frickeln dabei aber

Nur einen matten Abglanz glorreicher Head Not Found-Tage bieten TWIN OBSCENITY auf ihrem mittlerweile bereits dritten, schlicht „Bloodstone“ betitelten Werk. Dabei kann der von einem kurzen Akustikintro eingeleitete Opener ´The Legacy´ noch einigermaßen überzeugen und erinnert durch seinen eingängigen Refrain und seine mitreißenden, stampfenden Rhythmen stark an Samael zu „Ceremony Of Opposites“-Zeiten. Danach jedoch beginnt

Irgendwie weist die bisherige Karriere der norddeutschen Prügelbarden OBSCENITY starke Parallelen zu der ihrer schwedischen Kollegen von Deranged auf. Beide Acts sind tief im Death Metal verwurzelt und seit Jahren in der Szene aktiv. Zudem haben sich auch OBSCENITY einer etwas extremeren Spielart des Todesmetalls verschrieben, dabei aber über die Jahre permanent an Klasse gewonnen.

Hui, der erste Song auf der zweiten Langrille der Norweger hat es aber in sich: 'In Glorious Strife' feuert mächtig schwarzbleiern aus den Speakern, hat fast schon Dimmu Borgir-Power und macht, wie es sich für einen guten Opener gehört, gleich richtig Appetit auf den Rest des Materials. Und das kommt stilistisch viel geradliniger rüber als