RANCID aus Berkeley sind spätestens seit ihrem zweiten Album, dem mit Platin dekorierten „...And Out Come The Wolves“ (1995), aus der Punkrock-meets-Ska-Szene nicht mehr wegzudenken. Was mir am zehnten Studiodreher des Quartetts besonders behagt, ist die Tatsache, dass die Band um das Kurzzeitmitglied der englischen Kultkapelle U.K. Subs und Produzent so illustrer Acts wie Agnostic

Epitaph/Indigo (31:06)17 Songs in gerade mal einer guten halben Stunde runterzureißen, sagt viel über dieses einmal mehr von Labelboss und Bad-Religion-Gitarrist Brett Gurewitz produzierte Album aus. Ohne Firlefanz kommt die kalifornische Punk-Legende sofort auf den Punkt und klingt dabei so herrlich räudig wie in ihren Anfangstagen. Die beiden Frontmänner Tim Armstrong und Lars Frederiksen singen

(32:53)Epitaph/IndigoMit RANCID bin ich nie richtig warm geworden. Zu viel Ska, zu wenig Punkrock und Hardcore. Daran ändert auch das achte Studioalbum, das erste seit gut fünf Jahren, des Quartetts aus Kalifornien nichts, auch wenn der aktuelle Streich erneut von Bad-Religion-Gitarrist/Epitaph-Labelboss Brett Gurewitz produziert wurde. In der Musikszene sind die Herren aber spätestens seit ihrem

Hellcat/SPV (45:48) Kein Schmackes, kein Bums, kein Rotz. „Let The Dominoes Fall“ klingt nach einem typischen Fall von „Kacke, wir müssen ´ne neue Scheibe machen - jetzt aber zackig!“. Und wenn einem nichts einfällt, orientiert man sich halt am eigenen Backkatalog und hofft, dass niemand registriert, dass die Muse gerade Besseres zu tun und für

(52:41) Heidewitzka, Herr Kapitän! Wer hätte das gedacht? Die Natural Born Aisis aus Kalifornien haben es tatsächlich geschafft, ihrem ´95er Klassiker "...And Out Come The Wolves" ein ebenso genial schmierig und verdammt anziehendes Schwesterherz in die Wiege zu rülpsen. Vergessen das für RANCID-Verhältnisse fast schon experimentell anmutende Album "Life Won´t Wait" und die Aggro-Retro-Kelle "Rancid".

Obwohl RANCID aus Kalifornien kommen und bei Epitaph unter Vertrag stehen, haben sie nie in die melodisch-fröhliche Schublade ihrer Labelmates gepasst, sondern stets dem harten englischen Punk näher gestanden. Das ist auch auf dem neuen Album nicht anders, das verwirrenderweise genau wie das Debüt selbstbetitelt ist. Dennoch hat sich einiges geändert. Die an The Clash

Auf ihrem vierten Album setzen die kalifornischen New School-Punks von RANCID ihren auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg konsequent fort. Der Pop-Punk der Band wird heftigst mit Ska-Elementen angereichert, und zwar so stark, daß sich RANCID sogar manchmal wie die Toy Dolls anhören - zieht man den Kultfaktor ab - sowie mit weiteren stilfremden Einflüssen erweitert:

O tempora, o mores, klagten schon die alten Römer, als ihr Imperium auf den Untergang zusteuerte. Ähnliches könnte heutzutage für den Punk gelten. War der Lausbuben-Promostreich von Johnny Rotten mit den Sex Pistols von epochaler Frechheit, stecken die Marketingstrategen heute moderne Punks gar in ein Bett mit Madonna, und wer möchte schon gerne dort landen