Matti Riekki Lange vor Nightwish waren Sentenced die Vorzeigeband Finnlands und dabei zu allen Zeiten ihrer stilistisch wechselhaften Laufbahn unvergleichlich. Der Reiz der 1998 im sumpfigen Death-Metal-Milieu gegründeten und 2005 als Heavy-Gothic-Hitmaschine zu Grabe getragenen Gruppe bestand darin, dass in ihr exzentrische (und trinkfeste) Charaktere auf hohe musikalische Ambitionen trafen. Mindestens den Platten-Hattrick aus „North

Stilecht liefern SENTENCED in Form dieser Platte den Soundtrack zu ihrem eigenen Ende, bevor die Band sich 2005 medienwirksam auflöst. Frei nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ hauen die Finnen mit „The Funeral Album“ noch mal einen echten Klopper raus und lassen die verschiedenen musikalischen Facetten ihrer 16-jährigen Bandkarriere in einem finalen kraftvollen

SENTENCED werden sich Ende des Jahres auflösen. Doch anstatt sang- und klanglos von der Bildfläche zu verschwinden, feiert das finnische Quintett sein eigenes musikalisches Begräbnis mit einem letzten Album, das den krönenden Abschluss einer 16-jährigen Karriere bildet. The Funeral Album basiert auf einem deutlich aggressiveren und gitarrenlastigeren Fundament als der Vorgänger The Cold White Light“und

Schön, dass es heutzutage noch Konstanten gibt, auf die man sich einfach verlassen kann. SENTENCED gehören definitiv dazu. Denn was hier aus meinen Boxen tönt, ist die ureigenste Melancholie der Nordlichter, jedoch so verfeinert, mit straightem Rock´n´Roll und düsterem, krachendem Gothic-Rock angereichert, dass es unverkennbar der nächste Schritt in die beste Richtung ist.

Nun sind sie endgültig konvertiert. SENTENCED haben im Jahr 2000 absolut nichts mehr mit der Thrash/Death-Kapelle zu tun, die vor acht Jahren düstere Scheiben wie "Shadows Of The Past" oder "North From Here" veröffentlichte. Das ist zwar irgendwie schade, war aber schon anhand der letzten beiden Longplayer "Down" und "Frozen" abzusehen. Doch auch mit diesen

Ließen die finnischen, in ihren Lyrics stets mit Selbstmordabsichten kokettierenden Schnapsdrosseln auf ihrem '96er Opus "Down" noch leicht gotisch bis schwer metallisch die Schwarte krachen, präsentiert sich der Fünfer aus Oulu auf "Frozen" verstärkt von seiner rockigen Seite, ohne dabei entscheidend an Härte, Biß und Drive verloren zu haben.

SENTENCED-Fans können aufatmen: Die Finnen-Crew hat zwar einen neuen Shouter an Bord, setzt ansonsten aber auf die bewährten Zutaten, die den letzten Longplayer "Amok" zu einer der besten Scheiben in der Grauzone zwischen Midtempo-Todesblei und groovigem, straighten Heavy Metal machten.

Mit einer 5-Track-EP verkürzen die nordischen Death Metal-Senkrechtstarter ihren Fans die Wartezeit auf das nächste vollständige Scheibchen. Neben zwei Songs, die bereits auf der Japan-Pressung von "Amok" vertreten waren, fahren Taneli Jarva und seine Mitstreiter zwei unveröffentlichte Stücke sowie die Billy Idol-Coverversion 'White Wedding' auf, die sowohl Idol- als auch SENTENCED-Anhänger restlos begeistern dürfte. Aus