„1977“ ist das goth-bombastische Äquivalent zu jenen anonymen Popsongs, die manchmal in Supermärkten laufen, um jede konsumfeindliche Emotion zu unterdrücken. Nichts tut hier weh, die Melodien fließen sanft und reibungslos ineinander, gelegentlich findet sich gar eine Hookline, die kurzfristig hängenbleibt (´Wintry Heart´). Andererseits besitzt dieses Album dort, wo eine Seele sein wollte, nur große Leere:

SIRENIA heben sich von der Female-fronted-Symphonic-Metal-Masse insofern ab, als sie weder übermäßig kitschig noch zu weichgespült klingen. Das gilt auch für ihr zehntes Album „Riddles, Ruins & Revelations“: Songs wie ´We Come To Ruins´, ´The Timeless Waning´ und ´Beneath The Midnight Sun´ hauen (für Genre-Konventionen) ordentlich ins Mett, zudem hat Sängerin Emmanuelle Zoldan eine echte

Im Großen und Ganzen folgen SIRENIA nach wie vor geradezu sklavisch der Blaupause, die Bandchef Morten Veland vor vielen Jahren mithalf zu etablieren. Zweckmäßige, zu zurückhaltende Gitarren, die ein Fundament für raumgreifende Orchestrierungen und Choräle liefern, und über allem Emmanuelle Zoldans Stimme, die sowohl im klassischen als auch popmusikalischen Register zu den besseren der Szene

Napalm/Universal (56:35)Morten Veland ist ein Pionier des bombastischen Gothic Metal, der mit seiner Ex-Band Tristania schon Growls mit Opern-Gesang, tiefen, simplen Riffs und Streicherteppichen verband, als es noch originell war. Das ist eine Weile her, heutzutage könnte dieser Stil kaum weniger originell sein, dennoch bleibt er mit SIRENIA den Genre-Standards auch auf diesem achten Album

Napalm/Universal (68:59)Zur Spitze des Female-fronted-Symphonic-Metal-Genres schließen SIRENIA auch mit ihrem siebten Album nicht auf, aber auch in der zweiten Reihe hinter Nightwish, Within Temptation & Co. lässt es sich gut existieren, wenn man solide Platten produziert. „The Seventh Life Path“, der bereits vierte Longplayer mit der Spanierin Ailyn hinterm Mikro, punktet mit gut gemachter, cineastischer

Nuclear Blast/Warner (67:50) Als Nightwish und Within Temptation vor ein paar Jahren gen Prog bzw. Pop entfleuchten, entstand für Pomp-Goth-Metal-Fans wie Götz und Boris (just kidding...) tatsächlich ein Vakuum. 2013 sieht´s da ganz anders aus, und aufgrund starker Alben von Trail Of Tears, Tristania & Co. kann man schon wieder munter die Spreu vom Weizen

Nuclear Blast/Warner (54:38) Mit ihrem fünften Album wandeln SIRENIA weiter auf poppigeren Pfaden. Der Vorgänger „The 13th Floor“ riss die Barriere zwischen Pop und Gothic Metal erstmals auf breiter Ebene nieder. Mittlerweile liefert die norwegisch-spanische Band Songs ab, die sowohl auf einer „Rock Guerilla.tv“-DVD als auch in Pop-Formaten wie „The Dome“ funktionieren. In Ohrwürmern wie

Nuclear Blast/Warner (42:37) SIRENIA-Mastermind Morten Veland hat definitiv ein goldenes Händchen für poppig-eingängiges Songwriting, das stets haarscharf am Rand der äußersten Klippe vor dem großen Kitsch-Abgrund balanciert, dabei aber völlig schwindelfrei agiert und nie wirklich absturzgefährdet ist. „The 13th Floor“ bündelt die bisherigen Stärken der Band gekonnt und erweitert die stilistischen Grenzen ein Stück weit.