Bevor sich Guns-N´-Roses-Gitarrist Slash in Kürze mit einem Blues-Coveralbum aufmacht (mehr dazu weiter vorne im Heft), um neue Gefilde zu erkunden, steht noch eine Konzertreise mit Myles Kennedy und den anderen altbekannten Mitverschwörern auf dem Plan. An einem sonnigen Montag Anfang März macht der Tourtross in Düsseldorf Halt.

Im kommenden Jahr mag der Mann mit dem ikonischen Zylinder, dessen Gitarrenspiel für eine ganze Generation junger Musiker stilprägend war, 60 Jahre alt werden, doch SLASH ist umtriebig wie eh und je: Zwischen seinem Engagement bei Guns N´ Roses und der ebenfalls nicht gerade kleinen „Nebenbaustelle“ mit Myles Kennedy und den Conspirators hat der in Amerika lebende Brite mal eben ein waschechtes Blues-Album eingetütet.

SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS traten gestern zusammen mit MAMMOTH WVH in der Mitsubishi Eletric Halle in Düsseldorf auf. Unser Fotograf Thorsten Seiffert hat eine frische Bilderstrecke mitgebracht.

Man darf Todd Kerns guten Gewissens als musikalischen Tausendsassa bezeichnen, der zudem schon seit den frühen Achtzigern aktiv ist. Während er bei SLASH FEATURING MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS mit seinem Bassspiel und der Übernahme von Teilen des Background-Gesangs zwei nicht zu unterschätzende Puzzlestücke für das Gesamtbild des Bandsounds beisteuert, war er in der Vergangenheit als Leadsänger, Gitarrist, Solokünstler und Session-Musiker unterwegs.

Dave Cobb wurde 1974 im US-Bundesstaat Georgia geboren und hat als Produzent mit Künstlern aus unterschiedlichen Genres zusammengearbeitet. Vor einigen Jahren zog er von Los Angeles nach Nashville, wo er ein neues Zuhause im weltberühmten RCA Studio A fand – einem Komplex, wo sich einst Elvis Presley, Dolly Parton und Johnny Cash ihre Songs veredeln ließen.

Saul Hudson, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Slash, wurde 1965 im englischen Stoke-on-Trent geboren. Im zarten Alter von elf Jahren zog der Sohn einer Afroamerikanerin und eines Briten mit seiner Mutter nach Los Angeles; dort würde er in der lokalen Musikerszene sein Glück suchen. Ende der Achtziger gelangte der Gitarrist mit dem ikonischen Look mit Guns N´ Roses zu Weltruhm, nach seinem Ausstieg hob er unter anderem Velvet Revolver und Slash´s Snakepit aus der Taufe, bevor er im Jahr 2010 sein erstes Soloalbum veröffentlichte. Weitere sollten folgen, seit „Apocalyptic Love“ (2012) ist seine Band als SLASH FEATURING MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS oder kurz SMKC bekannt. In diesem Monat legen Slash, Myles und ihre Mitverschwörer ihren vierten gemeinsamen Longplayer vor, der schlicht „4“ heißt.

Als Alter-Bridge-Frontmann Myles Kennedy 2010 im Zuge der Produktion zu Slashs selbstbetiteltem Soloalbum erstmals mit dem Gitarristen zusammenarbeitete, war er „nur“ einer von insgesamt 13 Gastsängern auf der Platte, doch bereits im Zuge der anschließenden Tournee, auf der Myles den Großteil des Gesangs übernahm, entwickelte sich eine starke Bindung zwischen den beiden Musikern. Heutzutage ist Myles´ Stimme für den Gesamtsound von SLASH FEATURING MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS nicht weniger wichtig als Slashs Gitarrenspiel.

Es gibt kaum einen so ikonischen Musiker wie Saul "Slash" Hudson: Den Gitarristen mit den lockigen, ins Gesicht hängenden Haaren, der selten ohne Zylinder unterwegs ist und stets eine Sonnenbrille trägt, würde auch meine Mutter (die mit Rockmusik nun wirklich nicht viel am Hut hat) auf Anhieb erkennen, wenn sie ihn beim Shoppen treffen würde. In genau diesem Outfit – und mit seiner Gibson im Arm – empfängt der ehemalige Guns-N'-Roses-Gitarrero mich in seiner Garderobe im Backstagebereich des französischen Hellfest, um über seine neue Live-DVD "Live At The Roxy" zu plaudern.