Den Opener lang dachte ich, es hier mit einer von Camp und Glamour befreiten, ansonsten aber im Fahrwasser von Rob Zombie schwimmenden Electro-Rock-Crew zu tun zu haben, so eng orientiert sich ´Burn´ an ´Dragula´. Jedoch verfliegt dieser Eindruck ziemlich bald.

Eigentlich ist Boris ja ziemlich treffsicher, wenn es um die allmonatliche anstehende Verteilung von Platten zur Rezension geht, aber manchmal wundert man sich dann doch. In diesem Fall zum Beispiel: Keine Ahnung, warum die Bielefelder Industrial-Metal-Newcomer SOULBOUND mit ihrem neuen Streich „Addicted To Hell“ ausgerechnet auf meinem Schreibtisch gelandet sind - aber macht ja nix.

Kaum zu glauben: Es gibt tatsächlich noch eine moderne Metalband aus Deutschland, die sich nicht der ganzen öden und auf witzig getrimmten Screamo-Metalcore-Bewegung angeschlossen hat. Die Helden von SOULBOUND sind etwas älter als die Idole von Callejon, We Butter The Bread With Butter und Konsorten: Die Bielefelder haben hörbar die Alben von In Flames, Disturbed,

Deafground (39:08) SOULBOUND kommen aus Bielefeld, hören sich aber eher nach Schweden an, genauer: nach melodischem Schwedentod der In-Flames-Schule. Vor allem Shouter Johnny klingt penetrant nach Anders Fridén, was das Quintett zu einer durchaus erwägenswerten Ersatzdroge für Altfans macht, denen die letzten Alben zu poppig waren. SOULBOUND lassen die Synthies während der Songs meist ausgeschaltet