Wer seinen Heavy Metal klischeetriefend mag, ist bei COBRA SPELL richtig aufgehoben, angefangen bei der Covergestaltung mit der dominanten vollbusigen Blondine, die vor dem Hintergrund einer Kobra den Gehörnten erledigt.

Trotz ihrer genretypischen visuellen Ästhetik ließen sich SPELL nie einfach in die Retro-Metal-Schublade stecken. Ihr viertes Album speist sich nun mehr noch als der Vorgänger „Opulent Decay“ (2020) aus der klassischen Hardrock- und Artrock-Ära. Auf ihrer jüngsten Split-Single mit den gleichgesinnten Wytch Hazel coverten die Kanadier nicht umsonst die ollen Prog-Folkies Strawbs, aber Keyboard-affine Großväter

Wem bei einem solchen Bandnamen nicht das Herz aufgeht, der hat nie eines besessen. Die Mainzer VOMIT SPELL bieten auf ihrem Debüt heftig trümmernden Death Metal in Neunziger-Manier, der, wie das Info korrekt bemerkt, auch in Richtung Carcass-Kükenphase oder Repulsion grindet. Viel mehr ist es aber die rein-räudige Old-School-Death-Mauke (mit standesgemäß heiserem Abkotzgesang), die abgeht

Beim Intro ´Padurea Neagra´ hat man sofort den Namen „Black Sabbath“ auf den Lippen. Dennoch ist „The Chosen One“ nicht im Doom-Genre zu suchen, sondern die Combo aus Dallas steuert durch die Gewässer des US-Metal und lässt dabei auch die kauzigen Untiefen nicht aus. Der Mezzosopran von Pam Rosser wird nämlich nicht jedermann ansprechen. Vielmehr

Sich die Welt von SPELL zu erschließen, gleicht grob gesagt dem Stöbern in einem hoffnungslos vollgestopften Trödelladen, in dem irgendwie cooler, aber wertloser Tand wie ein halb gefülltes Buli-Panini-Album aus den späten Siebzigern voller Kaffeeflecken direkt neben Bruchstücken des verschollenen Bernsteinzimmers liegt. Will sagen: Das Angebot ist überwältigend, fast immer faszinierend, manchmal lauert hinter dem

Das Powertrio aus Vancouver hat mit „For None And All“ vor zwei Jahren die Rush- und Blue-Öyster-Cult-Addicts überzeugt. Mit „The Full Moon Sessions“ veröffentlicht ihr Label älteres Material, das zur Hälfte bereits 2014 als EP erschienen ist. Wer damals nicht überrascht war über den Stilwandel, darf es jetzt sein. SPELL rackern sich hier nämlich full

Bad Omen/Soulfood (45:08)Auf dem superben „For None And All“-Opener ´Madame Psychosis´ (schon dieser Titel!) verhalten sich SPELL, wie Heart oder Loverboy aus dem kanadischen Vancouver stammend, in etwa so zu Blue Öyster Cult wie die NWOBHM-Randgebietler Shiva anno 1982 zu Rush: Der Einfluss ist allgegenwärtig, das Ganze aber noch verschrobener, halt undergroundiger, eher Keller als

War Anthem/Soulfood (43:31) Die Band um den ehemaligen Helrunar-Gitarristen Dionysos serviert den zweiten Gang. Die Erwartungen waren enorm hoch, weil das Debüt „Apotheosis“ in seiner nahezu perfekten Symbiose aus Dunkelheit und Anmut als bahnbrechend bezeichnet werden muss. „Black Sun Zenith“ wirkt bei den ersten Durchläufen weitaus weniger zugänglich, weil die teilweise hochmelodische Ausrichtung älterer Songs