In den Neunzigern waren sie eine große Nummer: Christopher Hall und Walter Flakus zählen zu den Pionieren der Industrial-Bewegung, haben zur selben Zeit wie Nine Inch Nails, Ministry & Co. angefangen und quasi den Übergang vom Synthie-Pop à la OMD und Depeche Mode zum Sound von Fear Factory, Rammstein & Co. eingeleitet. Natürlich wurde das

STABBING WESTWARD standen atmosphärischen Elektro-Rock-Bands wie Filter oder NIN immer schon näher als beispielsweise einem Krach-Kommando wie Ministry. Mit ihrem vierten Album verabschieden sich die Chicagoer nun endgültig vom Industrial-Ballast und gehen noch einen großen Schritt weiter in die ruhige Richtung: Die Tribal-Passagen wurden komplett verbannt, die Synthies sind dezenter und unterstreichen nur noch mit

In der Regel verschwinden Bands am Ende eines Trends genauso schnell wieder, wie sie aufgetaucht sind. Nur die Erfolgreichen überleben - und Überzeugungstäter wie STABBING WESTWARD. Obwohl die beiden Vorgängeralben in Amerika jeweils Gold-Auszeichnungen einheimsen konnten, waren die Chicagoer zu keiner Zeit auch nur annährend so trendy und populär wie ihre Elektro-Rock-Kollegen von NIN, Filter

Viele Newcomer haben Probleme, nach einem starken Debüt einen qualitativ mindestens ebenbürtigen Nachfolger abzuliefern, weil der Kompositionszeitraum in der Regel wesentlich kürzer ist. Nicht so jedoch STABBING WESTWARD, die mit 'Ungod' vor knapp zwei Jahren einen Start nach Maß hinlegten. Obwohl Gitarrist Stuart Zachmann die Band verlassen hat (seinen Part übernimmt fortan Sänger & Hauptsongwriter

STABBING WESTWARD existieren bereits seit 1985, dennoch markiert "Ungod" den Album-Einstand dieser amerikanischen Combo. Die langjährige Erfahrung ist "Ungod" deutlich anzuhören, da die Band kompetent und clever zur Sache geht. Obwohl im Prinzip dem Industrial-Genre zuzurechnen, sind die Songs jederzeit auch als solche erkennbar (hä? - Red.). Keine wütenden Klanggemälde, sondern atmosphärische, vor allem bei