Als Pioniere des US-Metal sind THE RODS schon ewig im Geschäft, allerdings niemals dort angekommen, wo sie eigentlich hingehören. Nämlich ganz oben.

Als Vertreter der seligen Achtziger wissen THE RODS natürlich, wie man Hits schreibt. Simple Riffs, pumpende Beats und einprägsame Refrains sind Grundbestandteile fast aller Songs auf „Brotherhood Of Metal“, dem zweiten Comeback-Versuch nach „Vengeance“ (2011), das allerdings noch wie eine billige Eigenproduktion klang.

(47:01) &  (37:46): Mit „Heavier Than Thou“ kamen THE RODS noch an ihre Höchstleistungen zwischen „Wild Dogs“ und „Let Them Eat Metal“ ran; das viel zu kommerzielle Experiment „Hollywood“, ursprünglich unter dem Projektnamen Canedy, Feinstein, Bordonaro & Caudle veröffentlicht, ist unter metallischen Gesichtspunkten bestenfalls für Komplettisten interessant. 8/5 Diese Rezension stammt aus der Rubrik CULT

Niji Entertainment/Tonpool (50:04) Dass es THE RODS nicht nur als gnadenlos powerndes Live-Trio wieder gibt, sondern auch erneut als Tonkonserve, ist bereits für sich allein ein Grund zum Jubeln. Dass sich die Band stilistisch nicht verirrt, sondern an ihre ersten vier Longplayer (mit Ausnahme von „In The Raw“ allesamt Pflichtübungen) anzuknüpfen versucht, ist ebenso klasse.

Arista Records brachten das Debüt der New Yorker zwar erst 1981 unter dem neuen Titel „The Rods“ und mit leicht veränderter Tracklist heraus, doch bereits ein Jahr früher erschien das „Rock Hard“ betitelte Original auf Primal, dem eigenen Label des THE RODS-Drummers Carl Canedy. Sänger und Gitarrist David „Rock“ Feinstein war zuvor kurz als Gitarrist

Es war mir schon immer unverständlich, warum eine Band wie THE RODS, die sowohl Originalität als auch Klasse besitzt, nie über Achtungserfolge hinaus gekommen ist. Vielleicht lag es hauptsächlich an David Feinsteins Stimme, die für die breite Masse sicher ungeeignet ist. Wenn das der Grund wäre, müßte es mit der Band allerdings endlich bergauf gehen,

Nachdem sich nun wahrscheinlich kein Mensch mehr für THE RODS interessiert, soll jetztmit "Hollywood" zumindest ein kleiner Erfolg gelingen. Nun ja, differenziertere Töne werden angeschlagen, und auch sonst ist eine Steigerung zu den alten Alben zu erkennen ('Prisoner Of Love' - wirklich eine gute Nummer), aber der Grund, "Hollywood" zu kaufen, ist trotzdem nicht gegeben!

Trotz des klischeehaften Porno/Macho-Covers, das in den meisten Fällen von musikalischer Impotenz ablenken soll, gefällt mir "LTEM" ausgezeichnet.