Wären TOXPACK Bayern(-Fans), würden sie einem auf die Frage nach ´ner Stilschublade „Mia san mia“ ins Ohr brüllen. „Deutschrock“ greift entschieden zu kurz, und für die eierlose Worthülse „deutschsprachiger Rock“ haben die Berliner zu viel Punk und Rock´n´Roll getankt. Man könnte auch sagen: Dafür sind sie viel zu geil. Zugegeben: Man hört die Onkelz umgehend

Kinners, wie die Zeit vergeht: Mit „Kämpfer“ hauen TOXPACK aus Berlin dieser Tage nicht nur ihr neuntes Studioalbum raus, sondern feiern gleichzeitig auch noch ihren 18. Geburtstag. Erwachsen sind die Böhse-Onkelz-Spezis aber schon länger, sprich: der melodische Mix aus Streetcore und Deutsch- bzw. Punkrock von Frontsau Schulle (und nicht Scholle, wie in meiner F.R.I.D.A.-Rezension unlängst

Auch wenn mich viele Onkelz-Fans für verrückt halten oder was von Äpfeln und Birnen faseln werden: Mir gefällt „Schall & Rausch“ deutlich besser als „Memento“. Zugegeben, die Sprachgewalt von Stephan Weidner entfalten TOXPACK trotz Parallelen in puncto Duktus auf ihrem achten Studiodreher eher selten, dafür lassen es die Berliner Streetcoreler musikalisch deutlich mehr krachen. Angefangen

Better Than Hell/Edel (41:42)TOXPACK aus Berlin bezeichnen ihren Sound zwar als Streetcore, werden als deutschsprachige Kapelle irgendwo zwischen hartem Rock und rotzigem Punk aber gerne mit den Onkelz in einen Topf geworfen. Daran wird auch der siebte Longplayer - der erste für das Better-Than-Hell-Label der Kollegen von Betontod - nix ändern. Im Gegenteil: Bei „Friss!“

Sunny Bastards/Broken Silence (43:39) Im rock´n´rolligen Straßenköter-Bereich sind TOXPACK längst ganz weit vorn, „Bastarde von morgen“ ist jetzt das krönende i-Tüpfelchen auf der bisherigen Karriere der Berliner. Nie wurde Street-Punk mit so viel Feeling und zugleich einem souverän ruppigen Arschtritt gespielt. Die arenatauglichen Refrains fressen sich ins Ohr, zwingen dich zum Mitbrüllen, haben jedoch oftmals

(41:30) In Sachen Street-Punk mit deftiger Rock´n´Roll-Kante sind TOXPACK längst eine Institution. Auf „Cultus Interruptus“ halten sich klassische Punk-Power, schwartenkrachende Rotz-Riffs, mitreißende melodische Leads und Singalongs zwischen Prolltum, Pathos und Melancholie gut die Waage. Harris Johns hat dem Album einen robusten Livesound verpasst, und als Gäste rüpeln Troopers-Atze und Mad-Sin-Köfte.

(47:02) Nach den grandiosen Soifass sind nun auch TOXPACK auf dem Meuterei-Berlin-Label gelandet und haben genau wie ihre Hauptstadt-Kollegen einen fetten Sprung nach vorn gemacht. „Oi! with class!“ könnte man die Scheibe nennen. So eine Kategorie ist zwar für vorurteilsbeladene Besserwisser generell ein Ding der Unmöglichkeit. Aber die sind auch nicht die Zielgruppe der Gang,