TURBONEGRO haben ein Riesenproblem am Hintern. Die Band muss sich nach so vielen Jahren verändern, um musikalisch nicht völlig auf der Stelle zu treten, darf aber auch nicht die treue Turbojugend vergrätzen, der der Deathsuffpunk schon längst nicht mehr dreckig genug ist.

Volcom/Alive (33:44) Die Beantwortung der wichtigsten drei Fragen zuerst: Kann der neue Sänger, der Engländer Tony „The Duke Of Nothing“ Sylvester, seinem Vorgänger Hank Von Helvete das Wasser reichen? Nun, Happy Tom und seine TURBONEGROs waren clever und haben nicht nach einer Kopie der genialen, aber zwischenmenschlich unverdaulichen „Clockwork Orange“-Tucke gefahndet. Tony ist ein völlig

Die Doppel-Compilation „Small Feces“ erschien erstmals vor drei Jahren und bietet Turbojüngern nahezu alles, was die norwegischen Deathpunk-Götter in ihrer Frühphase jemals auf Band gerotzt haben. Die 42 Tracks starke Raritätensammlung umfasst u.a. diverse Outtakes von Aufnahmesessions zwischen 1989 und 1994 (teils noch ohne Hank von Helvete, der erst 1993 zur Band stieß), vier live

Edel (39:59) Die gewohnte Euphorie, die sich eigentlich bei jedem TURBONEGRO-Release Bahn bricht, will sich bei „Retox“ selbst nach dem dritten Durchlauf nicht so richtig einstellen. Zwar haben die bekloppten Norweger auch diesmal wieder einige Kracher am Start, die in Zukunft mit Sicherheit zum festen Bestandteil der Live-Zeremonien der Band werden; leider haben sich aber

Ständig müssen sich die gefährlichsten aller Rotzrocker, die übermächtigen TURBONEGRO, anhören, dass sie ihr Hitalbum "Apocalypse Dudes" in diesem Leben wohl nicht mehr toppen werden.

Als TURBONEGRO allerdings auf dem - damals noch in Zwickau stattfindenden - With Full Force Open Air ordentlich abräumten, alle großen Bands ganz locker an die Wand spielten und in den Hotelbetten wie Dschingis Khan fast schon sieben Kinder in einer Nacht zeugten, gerieten alle vor Begeisterung aus dem Häuschen.

Das von sämtlichen Medien quer durch den musikalischen Blätterwald heiß ersehnte Comeback-Album der norwegischen Punk´n´Roll-Kings hält tatsächlich, was im Vorfeld versprochen wurde! Stilistisch stark an den überragenden (Studio-)Vorgänger "Apocalypse Dudes" angelehnt, stellt "Scandinavian Leather" das zweitstärkste Album in der History dieser einzigartigen Band (die ich leider viel zu spät für mich entdeckt habe) dar.

Hier ist es - das Vermächtnis der besten und leider viel zu früh abgetretenen Skandinavien-Rocker der Neunziger. TURBONEGRO bezogen sich wie die meisten ihrer Gesinnungsgenossen auf dieselben klassischen Einflüsse von Motörhead und AC/DC über MC5 oder die Stooges bis hin zu den Sex Pistols und Ramones, klangen dabei aber völlig eigenständig und deutlich abgedrehter als