Es mag populistisch klingen, aber wäre die Kulturbranche die Lufthansa oder die Automobilindustrie, hätte die Politik sicher schon längst ein großzügiges Hilfspaket geschnürt. Fakt ist: Die bislang bewilligten Gelder für Künstler, Veranstalter oder Soloselbständige waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein, obwohl der Wirtschaftszweig von der Corona-Pandemie wie kein zweiter in seinen Grundfesten erschüttert

Karisma/Soulfood (45:00)Mit der Rückkehr von Basser Plenum lassen VIRUS auf Album Nummer vier ihre Originalbesetzung wieder aufleben. Das Trio, das aus den Avantgarde-Black-Metallern Ved Buens Ende hervorging, agiert auf „Memento Collider“ allerdings mit einem inzwischen aufs Wesentliche reduzierten, trockenen Sound, der metallische Härtegrade nur noch grob streift, über die gesamte Albumdistanz aber trotzdem mit gehörigen

Killer Metal/H´Art (25:50) VIRUS gehörten in den Achtzigern zur Speerspitze der britischen Thrash-Metal-Welle, verschwanden aber recht schnell wieder von der Bildfläche. Nach ersten Comeback-Versuchen 2009 versucht man nun mit neuer Besetzung (übrig geblieben ist nur Gitarrist und Sänger Coke Finlay), ein erneutes Lebenszeichen zu geben. Warum das wieder nur in Form einer EP passiert, muss

FenrizView Jawoll! Die Norweger VIRUS lassen mich an Ved Buens Ende denken, die 1994 mit ihrem Demo (und dem letzten Metal-Stil, der mich wirklich gepackt hat) ganz allein auf weiter Flur standen. Neben ihnen gab es quasi nur den (guten) Necro-Black-Metal und den Plastik-Glam-Metal, den andere (und deren Großmütter) für „Black Metal“ hielten. Und in

Season Of Mist/Soulfood (50:55) „The Black Flux“ ist eines der düstersten und avantgardistischsten Alben, die Carl-Michael Eide jemals aufgenommen hat. Und das heißt nicht wenig, ist der Mann, der ansonsten unter den Namen Czral und Aggressor bekannt ist, doch nicht nur der Kopf von VIRUS, sondern auch Mitglied großartiger Finsterlinge wie Aura Noir und DHG.

(61:37) Die am westlichsten klingenden Giganten der japanischen Visual-Kei-Szene lassen´s betont kompakt krachen. Im Gegensatz zur letzten Europa-Veröffentlichung „Coll:set“ fährt man weniger Sound-Effekte und stilistische Experimente auf und vertraut stattdessen auf einen vergleichsweise schnörkellosen Mix aus Modern-, Gothic- und Industrial Metal irgendwo zwischen Korn und HIM. Die ganz großen Hymnen fehlen zwar, alleine das raffinierte

VIRUS 7 haben etwas geschafft, wovon andere Newcomer noch nicht einmal zu träumen wagen. Nämlich innerhalb von nur zwölf Monaten einen Plattenvertrag zu ergattern. Mit den beiden Mercyful Fate-Muckern Hank Shermann (g.) und Bjarne T. Holm (dr.) an Bord fiel es dem Quartett aber auch nicht schwer, die Aufmerksamkeit der Plattenfirmen auf sich zu lenken.

FINAL VIRUS scheitern daran, daß sie in 57 Minuten so viele unterschiedliche Stile anzureißen versuchen, wie ein anständiger Plattenladen Genre-Fächer hat. Der gute Opener 'Puppet-Master' kann noch einen zumindest hauchdünnen roten Faden vorweisen, doch danach geht's kreuz und quer durch den Gemüsegarten. Filigraner Progrock à la Five Fifteen, Big Band-Farbtupfer, spacige Soundtrack-Sounds, Jazz/Blues-Zitate, grauenhafte deutsche