Zwischen 1987 und 1997 tobte sich eine Band namens Voyager im Großraum Nürnberg aus, angeführt von Sänger Mario Gansen, der zuvor bei den Krautrockern Grim Reaper gesungen und schon 1979 die „We Were All Fools...“-Platte aufgenommen hatte. Kurz vor der Auflösung hatte man das „Magic“-Album eingespielt, das aber nicht veröffentlicht wurde, denn das Leben hatte

Dass VOYAGER nach fast 25 Jahren und sieben guten bis sehr guten Alben immer noch im Prog-Untergrund herumdümpeln, liegt großteils an ihrer australischen Herkunft, und sich vor diesem Hintergrund umorientieren zu wollen, ist legitim.

Obwohl es sich bei VOYAGER um ältere Prog-Hasen handelt, sind sie erst kürzlich bei einem international agierenden Label untergekommen, was weniger damit zusammenhängt, dass sie dem Zeitgeist mit ihrer Pop-Affinität und rhythmischen Fokussierung lange voraus waren, als mit den prägnantesten Songs ihrer Karriere. „Colours In The Sun“ besteht aus neun auf den Punkt genau um

VOYAGER kommen zwar aus Australien, haben aber einen nicht unerheblichen Achtziger-Euro-Pop- und Neunziger-Euro-Prog-Metal-Einschlag, der an so unterschiedliche Acts wie Duran Duran, a-ha oder Everon denken lässt. Dazu kommen auf dem sechsten Langeisen „Ghost Mile“ (Incendia) noch intelligentes Karnivool-Riffing, ein paar geschickt platzierte Growls und zauberhaftes Fair-To-Midland-Flair. Klingt nach einer ziemlich kruden Mischung, funktioniert jedoch dank

IAV Records/MBM (54:48)Die Mischung hat was: Auch auf ihrem fünften Album vermengen die australischen VOYAGER um den deutschstämmigen Sänger und Keyboarder Daniel Estrin wieder europäisch tönenden Prog/Power-Metal mit ein paar Modern-Metal-Elementen und lupenreinen Pop-Vocals. Das exzellent arrangierte Ergebnis klingt, als hätten sich Everon, Symphony X, Devin Townsend und Kamelot mit a-ha zusammengetan, und auch wenn

Poppiger als bei VOYAGER geht Metal eigentlich kaum noch. Das wird alle Leser freuen, die sich neben Bands wie Soilwork auch gern mal a-ha und Depeche Mode reinziehen, denn Stimmlage, Intonation und Melodien des deutschstämmigen Sängers, Bandleaders und Keyboarders Daniel Estrin klingen durchaus nach Morten Harket und Dave Gahan. Zwischendurch streut Estrin sogar deutsche Textzeilen

(46:25) Die Australier mischen geschickt progressive Einflüsse in ihre melodischen Gassenhauer. Die Chose hätte zwar noch ein paar Pfund mehr Metal vertragen, doch auch in der vorliegenden, eher ruhigen Gangart kann man sich dem Charme von „UniVers“ nicht entziehen. Vor allem die hyper-eingängigen Vocal-Arrangements (man höre ´Between The Sheets´ und ´Sober´!), perfekt vorgetragen von Bandleader/Keyboarder

(57:06) Klassische Elemente zu verarbeiten, ist keineswegs innovativ und außergewöhnlich. Die Australier VOYAGER schaffen es auf ihrem Debüt allerdings, diese Einflüsse geschickt mit melodiösem Power Metal und progressiven Parts auf eine ganz eigene Art episch zu verbinden. Herausgekommen ist eine interessante und vielschichtige Scheibe, die sich in keine Schublade packen lässt. Phasenweise lässt sich allerdings